„Und offenbarte seine Herrlichkeit…“ Toralerntag 2025 zum Johannes-Evangelium

Sieben Zeichenerzählungen aus dem Johannes-Evangeliums stehen im Zentrum der Bibelwoche 2025. Im Unterschied zu den Wundergeschichten anderer Evangelien zielen sie darauf ab, das Wesen Jesu zu offenbaren.

Damit markiert das Johannes-Evangelium aber auch die harte Abgrenzung zwischen den Anhängern Jesu und „den Juden“, die pauschal als Feinde Jesu dargestellt werden. Gleichzeitig ist das Evangelium aber auch mit vielen jüdischen Traditionen vertraut. Auch den Ausdruck „Zeichen“ für Bezeugungen der Gegenwart Gottes findet man in jüdischen Texten.

Wir wollen auf dem Tora-Lerntag zum Johannes-Evangelium den Verbindungen zu jüdischem Glauben und Denken einerseits und den manifesten Abgrenzungen und Feindseligkeiten „den Juden“ gegenüber andererseits nachgehen. Dabei sollen uns je eine jüdische und eine christliche Perspektive auf die Texte ein tieferes Verständnis des Johannes-Evangeliums erschließen.

Termin: Mittwoch, 22. Januar 2025, 9:30-15:30 Uhr
Ort: Landeskirchenamt der EKM, Erfurt
Veranstalter: Beirat für christlich-jüdischen Dialog der EKM

 


„Die Kirche fördert das christlich-jüdische Gespräch, setzt sich für die Versöhnung mit dem jüdischen Volk ein und tritt jeder Form von Judenfeindschaft entgegen.“
Laut Art. 2 (6) der Kirchenverfassung der EKM ist der christlich-jüdische Dialog eine wichtige Aufgabe der Landeskirche.

Er wird durch einen Beauftragten der EKM für christlich-jüdischen Dialog gepflegt.

Zur Erfüllung der Aufgabe wirkt der Beirat hin auf

  1. die Begegnung mit dem lebendigen Judentum, vor allem durch den Kontakt zu den jüdischen Gemeinden auf dem Gebiet der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland und nach Israel,
  2. die Aufarbeitung historischer Themen, insbesondere in Hinblick auf die Verantwortung der Kirche bei der Verfolgung und Vernichtung jüdischen Lebens,
  3. die Verankerung der Ergebnisse des christlich-jüdischen Dialogs in Gottesdienst und Gemeindearbeit,
  4. die Berücksichtigung des christlich-jüdischen Dialogs in der Aus- und Weiterbildung.

Studientage machen sichtbar, wie die Erkenntnisse des christlich-jüdischen Dialogs in der Gemeindearbeit, in Gottesdienst und Kirchenmusik genutzt werden können.

Die 2. Landessynode der EKM hat sich in Auseinandersetzung mit „Martin Luther und die Juden. Erbe und Auftrag“ verpflichtet:

  • ... jeder Form von Antisemitismus zu widersprechen
  • ... in Lehre und Leben das religiöse Selbstverständnis der Judentums zu achten
  • ... für Religionsfreiheit einzustehen und der Entrechtung, Diskriminierung und Zerstörung jüdischen Lebens entgegenzutreten
  • ... den Reichtum der jüdischen Schriftauslegung wahrzunehmen und sich mit antijüdischen Interpretationen der Bibel auseinanderzusetzen

Werner-Sylten-Preis

Werner-Sylten-Preis

Der Werner-Sylten-Preis der EKM wird für Projekte zur Förderung des christlich-jüdischen Dialogs vergeben. Dazu zählen Projekte, die Antisemitismus widersprechen, das jüdische Erbe unseres Landes und des Christentums wahrnehmen, sich mit kirchlichem Antijudaismus auseinandersetzen und für Begegnung mit dem lebendigen Judentum eintreten.

Bisherige Preisträger:

Preisträger des Werner-Sylten-Preises der EKM für christlich-jüdischen Dialog


Kollekte

Die Kollekte „Christlich-jüdische Dialog der EKM“ hilft Kirchenkreisen, Kirchengemeinden und Initiativen bei der Durchführung von Projekten und Begegnungen.


Vortragsreihe "Europäische Werte - jüdisch-christliche Wurzeln"
In Zusammenarbeit mit der Arbeitsgemeinschaft Kirche und Judentum, der jüdischen Landesgemeinde in Thüringen und dem Katholischen Forum im Land Thüringen veranstalteten wir im Sommer 2021 eine Vortragsreihe.

Die Vorträge sind hier zum Nachhören verfügbar.

Die Vortragsthemen und Referierende waren:
26. Juli 2021 - Prof. Dr. Holger Zaborowski, Erfurt - Religionsfreiheit und Toleranz
2. August 2021 - Landesrabbiner Alexander Nachama, Erfurt - Schöpfungsbewahrung und Nachhaltigkeit
9. August 2021 - Rabbiner Andrew A. Steiman, Frankfurt/Main - Recht und Gerechtigkeit
16. August 2021 - Prof. Dr. Karma Ben Johanan, Berlin - Dialog und Verständigung | Anmoderation deutsch | englisch
 

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