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10.02.2024
Soldatenmütter

Die meiste Angst hat Putin vor den Müttern und Frauen seiner Soldaten, las ich neulich. Die sind nämlich gut organisiert. Die „Komitees der Soldatenmütter Russlands“ wurden Ende der 1980er Jahre gegründet. Damals prangerten sie die Demütigung junger russischer Soldaten an. „Schluss mit der Dedowschtschina!“, forderten sie. Die Freilassung von Kriegsgefangenen organisierten sie.

Bevor Russlands Krieg gegen die Ukraine bald ins dritte Jahr geht, melden sich die Frauen nun immer lauter zu Wort: Sie fordern ihre Männer zurück. Und ihrer kann sich der Staat nicht so leicht entledigen wie anderer kritischer Stimmen. Verprügeln und für Jahrzehnte wegsperren – so einfach wird das nicht. Der Journalist Igor Yakovenko weiß: „Wenn es Bilder von russischen Polizisten gibt, die die Frauen von Rekruten verprügeln, während diese im Schützengraben sterben, ohne zu wissen, wofür – solche Bilder würden es an die Front schaffen und etwas in Gang setzen, was für die Staatsmacht ziemlich unangenehm wäre.“

Die Liebe der Mütter – ein Hoffnungsschimmer in diesem aussichtslosen Krieg? Wenn sich die Mütter der Welt erheben und sagen: Nein! Mein Kind, das ich unter Schmerzen zur Welt gebracht habe, das ich mit Mühe großgezogen habe, das kriegt ihr nicht! – Was wäre dann …
Wer weiß. Die Liebe ist so stark. Ich traue ihr alles zu.

Conrad Krannich, Studierendenseelsorger in Halle


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