Gesetz und Evangelium
Martin Luther betreibt Theologie in schroffer Dialektik, also quasi als Unterscheidungslehre. Luther versteht Gesetz und Evangelium, oder – wie er auch sagen kann – Gebot und Verheißung, als die beiden Erscheinungsweisen des einen Wortes Gottes und erklärt selbst, wie er das meint: „Wenn ich in die Apotheke gehe: da ist es eine Kunst zu sagen, was die Krankheit ist, und eine andere Kunst zu sagen, was man dazu tun solle, dass man sie loswerde. So ist es hierbei auch: das Gesetz entdeckt die Krankheit, das Evangelium gibt die Arznei.“