Dorfkirche Dobraschütz

Die erste Erwähnung der Dobraschützer Kirche steht im Zusammenhang mit der Gründung des Franziskanerklosters zu Altenburg im Jahre 1290. Schon damals gab es in Dobraschütz offenbar eine Kapelle, die zur Parochie Mehna gehörte. In einem Visitationsbericht der Reformationszeit aus dem Jahr 1528 hieß es dann: „Der Mehnaer Pfarrer hat ein Filial mit Namen Dobersitz mit den dazu gehörigen Dörfern Cosse (Oberkossa) und Neundorf (Naundorf).“ Um 1607 berichtet der Chronist und Pfarrer Johann Tauchwitz aus Monstab von einer kleinen und baufälligen Kapelle auf einem Hügel mitten im Dorf.



Adressdaten


Daten & Fakten


  • Baujahr: 1751/52
  • Baustile: Barock
  • Besonderheiten: Wir liegen am Lutherweg zwischen Altenburg und Zeitz.
    Ursprüngliche Kapelle aus dem Jahr 1290; 1752 geweiht; komplett erhaltene barocke Bemalung (blau/weiß), Totenkronen
  • Öffnungszeiten Sommer:
    auf Anfrage
  • Öffnungszeiten Winter:
    auf Anfrage

Profil


Bibel zur Lektüre - Bei uns liegt eine Bibel zur Lektüre aus. Veranstaltungen - Wir führen besondere Veranstaltungen durch (z.B. Konzerte oder Ausstellungen). Pilgerweg - Wir sind eine Station auf einem Pilgerweg.

Beschreibung


Am 3. Mai 1751 wurde an der Stelle der abgerissenen alten Kapelle der Grundstein zu einer neuen, größeren Kirche gelegt, die bis heute das Dorfbild prägt. Am 6. November 1752 wurde die Kirche in Dienst genommen. Mit ihrer bis heute fast vollständig erhaltenen Ausstattung aus der Erbauungszeit ist die Dobraschützer Kirche ein bedeutendes Zeugnis der bäuerlichen Kultur und Frömmigkeit des Altenburger Landes.

Die Flachdecke, die Emporen und die Kirchenbänke beeindrucken durch ihre einheitliche, in Blau gehaltene, bäuerliche Ausmalung. Putten, farbige Blumengebinde, Ornamente und Kartuschen mit Bibelsprüchen sind in ihr kunstvoll verbunden. Das Kirchenschiff wird geschmückt von einem geschnitzten und bemalten Leuchter, einer bäuerlichen Arbeit des 19. Jahrhunderts.

Eine im Altenburger Land einzigartige Kostbarkeit, die überregional Aufmerksam auf sich zieht, ist ein Regal auf der Ostempore mit dreizehn Totenkronen aus dem 18. Jahrhundert. Diese Kronen gehörten über Jahrhunderte zum Brauchtum der Altenburger Bauern. Mit ihnen wurden die Särge unverheirateter Verstorbener beim Begräbnis geschmückt.

Nach der letzten Restaurierung im Jahr 1914 galt die Dobraschützer Kirche als eines der schönsten Gotteshäuser des ganzen Altenburger Landes. Die widrigen Umstände der DDR-Zeit ließen ihren Glanz verblassen. Erst im Jahr 1992 konnte das Dach neu gedeckt und die Fenster der Kirche erneuert werden. Nach dem Jahr 2010 drohte intensiver Schädlingsbefall die wertvolle Innenausstattung zu zerstören. Von der Ausmalung blätterte immer mehr Farbe ab. Ohne zügige Fixierung und Restauration der Malerei wäre diese in Kürze unwiederbringlich verloren gewesen.

Die Kirchgemeinde ist sehr glücklich, dass im Jahr 2012 der Innenraum der Kirche vollständig saniert werden konnte. Im Jahr 2013 wurde außerdem die Oskar-Ladegast-Orgelder Kirche, die seit 30 Jahren geschwiegen hatte, vollständig erneuert und am 1. Advent 2013 feierlich wieder in Dienst gestellt.

Die Kirche wird bis heute gut genutzt: Es findet mindestens einmal im Monat Gottesdienst statt, nicht nur Weihnachten ist die Kirche gut besucht. Und auch weitere Festgottesdienste, Taufen, Hochzeiten und Trauerfeiern finden hier statt. Außerdem hat sich mit den Aktivitäten zur Innensanierung ein regelmäßiges musikalisches Leben mit verschiedenen Konzerten entwickelt.

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