St. Martin Gröden
Beschreibung
Die Grödener Sankt Martins Kirche wurde, genauso wie der Ort selber, erstmals im Jahr 1378 schriftlich erwähnt. Zunächst noch ohne Turm als schlichtes Kirchschiff ging das Grödener Kirchgebäude im Jahr 1539 in die neue protestantische Zeit über. Die erste große bauliche Veränderung erfolgte im Jahr 1582. In diesem Jahr wurde der erste Turm der Kirche errichtet, der zunächst nur wenig größer als das Kirchschiff war. Ihre heutige äußere Gestalt erhielt die Grödener Kirche schließlich im Jahr 1799, als der alte Turm abgetragen und in der heutigen Form wiedererbaut wurde. Im Inneren der Kirche befindet sich der Mittelschrein eines spätgotischen Schnitzaltars, auf dem Maria mit Kind, Petrus mit Schlüssel und Sankt Martin mit Bettler abgebildet sind, ein hölzerner Kanzel-korb aus der zweiten Hälfte des 16. Jh’s., ein Triumphkreuz aus der Zeit um 1450 und ein bemerkenswertes gotisches Sakristeiportal. Das wohl älteste Zeugnis für christliches Le-ben im gesamten Gebiet des Schraden ist aber der massive, romanische Taufstein innerhalb der Grödener Kirche, in dem bis heute die Grödener Gemeindemitglieder getauft werden. Er dient gleichfalls als Beweis dafür, dass bereits im 12. Jh., also bereits lange Zeit vor der ersten schriftlichen Erwähnung des Ortes im Jahr 1378, die ersten Christen in Gröden und Umgebung lebten. Heute zählt die Evangelische Kirchengemeinde insgesamt 951 Gemeindemitglieder, was immer noch 63 % der Gesamteinwohner des Ortes ausmachte. Be-sonders der Namenstag für den Namensgeber der Grödener Kirche, Sankt Martin, wird all-jährlich am 11. November festlich in der Gemeinde begangen, was, neben vielen anderen festlich begangener Feiertage, jedes Jahr ein Höhepunkt im Gemeindeleben darstellt.