Kirche St. Elisabeth Krimpe
Daten & Fakten
- Baujahr: 1732/37 (?)
- Gottesdienste:
einmal im Monat
Profil
Beschreibung
Die kleine Kirche in Krimpe wurde 1732 oder 1737 (die Jahreszahl über dem auf der südlichen Seite gelegenen Hauptportal lässt zwei Deutungen zu) als Ersatz für einen älteren Vorgängerbau errichtet, dessen dreiseitiger Chor sich noch erhalten hat und in das neue barocke Bauwerk integriert wurde. Das Gotteshaus ist als einschiffiger, schmaler, doch recht hoher Kirchsaal ausgeführt, welcher von einer Hufeisenempore umfasst wird. Bemerkenswert ist die pastellblau gehaltene Flachdecke mit dezenten Stuckarbeiten im Altarraum, in deren Mitte sich das göttliche Auge, umgeben von einem Strahlenkranz, befindet. Darunter erhebt sich ein barocker Kanzelaltar, der von zwei ionischen Säulen flankiert wird. Die hölzerne Balkendecke des Kirchenschiffes, welches etwas höher als der Altarraum ist, ist in schlicht weißer Farbe gehalten, lediglich dezent rot marmorierte Zierkartuschen in den Flachfeldern der Emporenbrüstung gliedern den schlichten Raumeindruck. Eine Orgel besitzt das Gotteshaus nicht, auf der Empore findet sich ein bemerkenswertes Druckwindharmonium, welches in seiner Klangkraft den Raum voll auszufüllen vermag, einen mit kräftigen Beinen gesegneten Spieler freilich vorrausgesetzt.
Seit 2024 ist die Kirche der Heiligen Elisabeth geweiht.
Auf dem gedrungenen Kirchenschiff thront ein verhältnismäßig mächtiger Dachreiter aus Holz mit vierseitiger Pyramidenspitze, der durch seine Größe dem Gotteshaus ein etwas kurioses Aussehen verleiht. Er trägt das vermutlich älteste Ausstattungsstück der Kirche - die Glocke, welche den Dachreiter auch reichlich auszufüllen vermag. Das klangvolle Instrument, geschaffen im 14. Jahrhundert von einem unbekannten Gießer, wurde mit Sicherheit aus dem Vorgängerbau übernommen und hängt noch heute mit den originalen Beschlägen an seinem barocken Holzjoch samt Läutearm und kann nur von Hand betätigt werden. Das unbezeichnete Instrument weist neben zwei kordelartigen Zierstegen an der Schulter, welche einige Symbole (zwei Medaillons, einen Ring, ein Wappen, eine vierblättrige Blüte) lediglich zwei Stege am Wolm und zwei Akanthuswappen am Schlag auf. Möglicherweise handelt es sich dabei um Pilgerzeichen, deren Segen durch das Läuten der Glocke in das umliegende Land verteilt werden sollte. Die Glocke ist regelmäßig zum Gottesdienst zu hören und erfreut mit einem charakteristischen, sehr reichhaltig-buntem Klangbild.
Die Glocke und Bilder hier
https://www.youtube.com/watch?v=qEAxK6YOxEA
Vielen Dank an Johannes Richter.