Friedhofskirche St. Ulrich
Adressdaten
- Friedhofsberg
07819 Triptis
Beschreibung
Aus Dankbarkeit für die kampflose Übergabe der Stadt Triptis in einer Auseinandersetzung mit den Reußen ließ Landgraf Friedrich in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts diese Kirche erbauen. 1519 soll sie unter Nutzung des alten Mauerwerks umgebaut worden sein. An diese Zeit könnte das gotische Spitzbogenfenster im Osten erinnern. Bis 1703 war das Gotteshaus so verfallen, dass man es nicht erhalten konnte. Da der Neubau aus Geldmangel sehr einfach ausfiel, wurde bereits nach 70 Jahren eine umfangreiche Erneuerung notwendig. Als zu Himmelfahrt 1775sämtliche kirchlichen Gebäude der Stadt den Flammen zum Opfer fielen, trauten sich die Geistlichen nicht einmal, die Gemeinde zum Gottesdienst in die Ulrichskirche einzuladen. Der Gottesdienst musste im Freien, auf dem Marktplatz stattfinden. Erst nach dem Erhalt einer besonderen Kollekte konnte die Kirche hergerichtet und zum Gottesdienst genutzt werden. Aber schon 1833 befand sich „die Gottesackerkirche zu Triptis in einem so baufälligen Zustande, dass "der Regen in Strömen durch das Dach sich“ ergoss. 1836 konnte die Kirche wieder in Gebrauch genommen werden. Allerdings waren das Mauerwerk des alten Turms ebenso, wie auch das einstige Kreuzgewölbe entfernt worden. Im 20. Jahrhundert wurden wieder Reparaturen an Dachreiter und Kirchendach notwendig. Heute bietet sich das Gotteshaus dem Auge mit einem schlichten Rechtecksaal ohne besonderen Bauschmuck dar. Den Raum überspannt eine ganz schlichte Bretterdecke, die nur sparsam durch Leistenstege gegliedert wird. Darunter steht ein aufgemauerter Altar frei vor der Wand. Über ihm, im Ostfenster, erscheint ein Schutzengel, der ein Kind trägt. An der Seite ist das alte Altarbild angebracht, ein Christus mit der Siegesfahne. Ihm gegenüber befindet sich ein älteres Relief der Barockzeit, das unter diesem Altarbild verborgen war. Es zeigt in sehr volkstümlicher Gestaltung das letzte Abendmahl. Eine schlichte Bodenkanzel und ein neuzeitlicher Taufstein vervollständigen das Bild. Im Eingangsbereich, unter der hufeisenförmigen Empore, liegt ein alter Grabstein, dessen Inschrift „ICH LEBBE IN GOTT“ ein schönes und passendes Wort für den Besucher einer „Gottesackerkirche“ ist.
Als Instrument dient ein Harmonium. Im Dachreiter hängt eine kleine Bronzeglocke.