Dorfkirche
Adressdaten
- Schönborn
07819 Schönborn
Beschreibung
Bis zum 1. Weltkrieg besaß Schönborn eine Glocke des 13. Jahrhunderts. Zusammen mit dem
deutlich erkennbaren Grundriss einer romanischen Chorturmkirche bezeugt sie das hohe Alter der Kirche. Dazu passt auch das Alter eines gotischen Mittelschreins, der in Eisenach zu besichtigen ist und die Anbetung der Heiligen Drei Könige zeigt. Leider wurden 1990 / 91 mehrere gotische Schnitzfiguren, die am Kanzelaltar angebracht waren, zwei Engelfiguren und zwei Altarleuchter aus Zinn von 1898 gestohlen. Dadurch ist die Kirche arm an Ausstattungsstücken geworden. Der Altar stammt vom Anfang des 16. Jahrhunderts. Das nächste fassbare Datum ist 1713, als die Kirche teilweise abgetragen und neu aufgebaut wurde. Heute ist sie wieder stark gefährdet, doch soll die nächste Reparatur bald geschehen.
Beim Betreten der Kirche ist man überrascht. Der Kirchsaal wirkt geräumig. Die Ausmalung des Raumes stammt aus verschiedenen Zeiten. Am Kanzelaltar, der heute sehr klare Formen zeigt, erscheint Dekor der Zeit des Rokoko, oben, im Giebel über dem Schalldeckel das Tetragramm, der Gottesname, verbunden mit dem Dreieck als Symbol der Heiligen Dreifaltigkeit, am Kanzelkorb das Christuslamm. Vervollständigt wird die Ausstattung durch einen reich mit Ornamenten dekorierten Taufstein des 19. Jahrhunderts. Die Bemalung im Stil des 19. Jahrhunderts ist etwas eintönig. Die hufeisenförmig angelegte Empore zeigt einfache Schablonenmalerei, die von sieben an den Wänden angebrachten Bibelsprüchen ergänzt wird. An der Wand hinter dem Kanzelaltar, in den Fensterlaibungen des Langhauses und im Triumphbogen sind Weinranken und Ornamente gemalt, die von Liane Vetterlein in Ottmannsdorf stammen und dem Raum eine festliche Note verleihen. Eine Besonderheit ist die alte Einzeigeruhr aus Holz neben der Kanzelbrüstung, deren Zeiger für die Gemeinde gut sichtbar ist und die die sonst üblichen Sanduhren vertritt.
Der Orgelprospekt stammt aus der gleichen Zeit, wie der Kanzelaltar. Im Turm hängen heute zwei Stahlglocken, beide inApolda 1922 gegossen.
Inzwischen sind 2008 / 09 der Turm und 2010 die Kirche gründlich renoviert worden.