Dorfkirche Friedebach

Adressdaten


  • Friedebach
    07387 Krölpa

Beschreibung


Bereits 1071 wird Friedebach als Teil der Saalfelder Benediktinerabtei erwähnt. Bei der Kirche werden Grundmauern aus romanischer Zeit vermutet. Sie zeigt heute noch die alte Chorturmanlage. Vielleicht stand auch hier zunächst ein Holzbau, der später durch eine steinerne Kapelle ersetzt wurde. Aber für diese Vermutung gibt es leider keinen überzeugenden Beweis. In der Kirche befindet sich heute noch eine alte Tafel aus gotischer Zeit, die die Jahreszahl MCCCCXXV, 1425, nennt und damit Zeuge für eine Erneuerung in gotischer Zeit zu sein scheint. 1715 – 1717 wurde die jetzige Kirche „erbaut“, wir würden heute eher sagen, gründlich überholt, neu gestaltet. 1716 fand bereits ihre Einweihung statt. 1864 wurde sie wieder durchgreifend repariert. Innen ist sie zweiteilig. Im Osten zeigt sie eine barocke Tür, die vielleicht ursprünglich mit einem Spitzbogen überdeckt war. Die Ausstattung ist bemerkenswert. Im Altarraum stehen vier Medaillons mit den Evangelisten, auf dem Altar, also in ihrem Mittelpunkt Christus (am Kreuz). Der Aufbau des Kanzelaltars zeigt barocke Schnitzerei im Zopfstil. Die ihn umgebende Kanzelempore wird von zwei lebensgroßen Skulpturen getragen, Mose mit den Gesetzestafeln und Johannes der Täufer. Zwischen ihnen steht eine ausdrucksstarke Kreuzigungsgruppe, die das Datum 1737 zeigt. 1738 ist das alte Vortragekreuz datiert. Besonders beeindruckend, weil ungewöhnlich, sind die beiden Figuren von König David und Johann Sebastian Bach als Symbole der Kirchenmusik. Sie sind Zeugen dafür, dass ein Schüler Bachs einst Lehrer in Friedebach war, wo er, wie damals üblich, auch den Kantorenposten versah. Überfangen wird dieser Raum von der Malerei an der Decke, die auf Leinwand gemalt die Auferstehung und das Pfingstfest zeigt. 1896 wurde sie erneuert, in den 1970er Jahren von Georg Thümmler in Gera restauriert. Die Taufe, aus Gips gearbeitet, zeigt einen Engel, der ein Füllhorn hält. Die Taufschale selbst ist eine wirkliche Kostbarkeit, eine Fayenceschale aus einer Thüringer Werkstatt, die bis heute überlebt hat. Eine Besonderheit ist der Sitz im Kanzelkorb. Zum Herausziehen eingerichtet, ist er als für den Pfarrer gedacht.
Im Turm hängen drei Glocken, eine aus Bronze, gegossen in den 20er Jahren, die beiden anderen aus Stahl, datiert 1954 in Apolda.