Dorfkirche

Adressdaten


  • Ortsstraße
    07381 Gössitz

Beschreibung


1126 wird der Ort erstmals erwähnt. Wann er ein Gotteshaus bekam, ist nicht erkennbar. 1533 bestand mit Sicherheit eine Kirche, doch belegen alte Ausstattungsstücke, dass sie älter ist. Über der Eingangstür steht Soli Deo Gloria, Allein Gott die Ehre 1732. Dies Datum bezeichnet eine grundlegende Erneuerung. Ein Kanzelaltar bestimmt den Raum. Seine Besonderheit ist ein aus Stein gehauener Kanzelkorb der Renaissancezeit. Beim Einbau 1731 wurde er an der Brüstung leicht beschädigt. Als 1932 die Zweihundertjahrfeier des Bestehens des Baus und seiner Ausstattung gefeiert wurde, erhielt er einen neuen Anstrich, der ein wenig derb wirkt. Am Kanzelkorb sind Christus und die vier Evangelisten gemalt. Drei Cherubenköpfchen leiten den Blick zur Bekrönung durch das Spruchband „Ehre sei Gott in der Höhe“, das von reichlichem geschnitzten und bemalten Schmuck umgeben wird. Über dem Altar ist kein Bild, nur eine Säule, die die Kanzel trägt, zu sehen. Die rechts und links liegenden Nebenräume sind, was in unserer Gegend selten ist, schräg eingebaut und geben dadurch dem Raum zusätzlich ein gefälligeres Ansehen. Die doppelten Emporen sind asymmetrisch gestaltet, an der Südseite lassen sie eine Fensterbreite frei, wodurch der Raum viel Licht bekommt. Die Brüstungsfelder sind mit gekröpften Kassetten gefüllt. Darüber spannt sich eine durchgehende Bretterdecke,die mit drei großen Bildern geschmückt ist. In der Mitte steht die Himmelfahrt Christi, zur Orgel hin ein Engel mit Spruchband: „Fürchtet Gott und gebet ihm die Ehre“, zur Kanzel hin ein Engel mit „Nun ist das Heil und die Kraft und das Reich und die Macht unseres Gottes seines Christus worden“, beides Worte aus der Offenbarung. Die Malerei soll von dem berühmten Schleizer Maler Paul Keil oder einem seiner Schüler stammen. Eine aus Holz gearbeitete Taufe im Zopfstil und mit gotisierenden Elementen am Schaft rundet die Ausstattung ab. Doch ist das nicht alles. Links befindet sich, halb verdeckt von den späteren Einbauten des Barock, ein schönes spätgotisches Sakramentshäuschen. Daneben sehen wir eine Consolatio Mariae; Maria, die von den beiden anderen Marien und Johannes getröstet wird. Dies Bild wird von einer Reihe kleinerer Bilder aus der Leidensgeschichte des Herrn ergänzt. Sie zeigen den Einzug in Jerusalem, Jesus das Kreuz tragend, Jesus und die Jünger in Gethsemane, (während sich vor dem Tor schon die von Judas geführten Häscher sammeln) sowie den Auferstandenen bei der Befreiung Adams und Evas aus der Hölle. Das Ganze ist eingefasst in einen Rahmen, der anlässlich der Neuaufstellung des Bildwerks 1932 entstanden sein könnte.
Eine kleine Kapelle oder Sakristei besteht heute noch, zwar ungenutzt, aber gut gepflegt neben
der Kirche. Sie zeigt zwei schöne kleine Fenster mit Vorhangbogen sowie eine auch vom
Kircheninneren zu sehende, halb verdeckte Zugangstür mit gotischem Maßwerk.
Die Orgel, ein zweimanualiges Instrument mit Pedal wurde 1802 von Trampeli in Adorf erbaut.
Im Dachreiter hängen drei Glocken, davon zwei aus Stahl, gegossen in Apolda. Die große
Glocke ist aus Bronze und 1517 gegossen. Außerdem sollen sich noch zwei, heute ungenutzte, Uhrglocken in der Turmhaube befinden.