St. Trintatis Öpitz
Adressdaten
- Saalfelder Straße
07381 Pößneck OT Öpitz
Beschreibung
Ursprünglich (1074) St. Cyriakus, später (1506) Frauenkirche (Beata virgo), zuletzt (1765) „Kirche der Heiligen Dreifaltigkeit“.Hoch über den Häusern des Ortes liegt das Gotteshaus, viele Treppenstufen führen zu ihm hinauf. Von außen wirkt es durch seinen schadhaften Putz wenig anziehend. Doch innen ist es 2003 frisch renoviert durch Malermeister Niepel aus Pößneck, die Restaurierung des Kanzelaltars lag in den Händen einer Rudolstädter Firma, die auch in Herschdorf gearbeitet hat. Von dem einfachen rechteckigen Saalbau heißt es, dass er 1764 „ohne jeden Schmuck“ völlig neu gebaut und ausgestattet wurde. Ein schlichter Kanzelaltar, dessen Säulen mit ionischen Kapitellen geschmückt sind, eine einfache Empore in Hufeisenform, deren Brüstung einfache, mit Leisten abgeteilte Kassetten zeigt und die im Westen die kleine Orgel trägt, umfassen den ganzen Raum. Überfangen wird das von einer sehr schönen Decke mit sparsamem Stuck, die schlicht und doch festlich wirkt. Zu diesem Eindruck trägt die Farbgebung in Blau, Weiß und hellem Pink, sparsam mit Gold abgesetzt ihren Anteil bei. Vervollständigt wird die Ausstattung von einem einfachen Tauf-Baluster mit Knaufdeckel und Taufschale aus Messing. Über dem Altartisch ist das Heilige Abendmahl nach Leonardo da Vincis berühmtem Vorbild angebracht. Zur festlichen Wiederingebrauchnahme wurden Gestühl und Fußboden erneuert.
Die kleine Kirche hat eine bewegte Geschichte. Sehr früh, vielleicht schon bald nach 1047, wurde die erste Kapelle erbaut. 1506 wird die „Frauenkirche zu Öpitz“ erwähnt, die im Dreißigjährigen Krieg abbrannte. Danach erfolgte ein Neubau, der bis 1753 stand. Dann trat ein Riss im Gewölbe auf, der die Gemeinde zum heute noch bestehenden Neubau zwang. 1764 wurde dafür der Grundstein gelegt, 1765 fand die Einweihung statt. 1888 musste der Kirchturm erneuert werden.
Eine Besonderheit der Kirche fällt dem Besucher im Vorraum ins Auge. In einem kleinen Zwischenraum zwischen den Balken der Holzkonstruktion sind, sorgsam hinter Glas geborgen, ein Bild des einstigen Kirchendieners Richard Lindig und sein Besen ausgestellt. Dieses lebendige Zeugnis für einen Menschen, der mit großer Treue seinen Dienst verrichtete, vermag den Betrachter sehr zu bewegen.
Die Orgel ist in ihrer heutigen Klanggestalt vielleicht erst 1819 eingebaut, doch scheint der Prospekt aus der Bauzeit zu stammen.
Im Turm hängen zwei Bronzeglocken, die eine aus den 20er, die andere aus den 60er Jahren.