St. Margarethen

Adressdaten


  • Kirchgasse
    07389 Ranis

Beschreibung


1169 werden schon Stadt und Schloss Ranis erwähnt. Wir können ohne Zweifel auch das Bestehen
einer Kirche als sicher annehmen, da zum Wenigsten die Existenz einer Schlosskapelle gewiss ist.Sonstige ältere Zeugnisse gibt es leider nicht. 1506 wird die Kirche erstmals ausdrücklich erwähnt. 1870 erfuhr das Gotteshaus eine Erneuerung, bei der die ältere Ausstattung entfernt wurde. Der Turm steht an der Seite, die Kirche ist zweiteilig als Chorhaus und Schiff gebaut. Das heutige Erscheinungsbild ist der Neugotik verpflichtet. Der Altarblock steht frei mitten im Chor. Gewissermaßen um ihn versammelt sind die Figuren der vier Evangelisten im Halbkreis an der Chorwand. Hinter ihm erscheint im Hauptfenster die Auferstehung,datiert 1901. Darunter steht ein alter Schrein mit der Darstellung des Letzten Abendmahls. Er scheint der heraufziehenden Renaissance anzugehören und kommt aus der Saalfelder Schule. 1900 wurde er im Geschmack der Zeit in Braun und Gold erneuert. Halb verdeckt wird hinter ihm ein Epitaph sichtbar, das der Zeit zwischen 1570 und 1680 angehört. Rechts im Chor sehen wir eine stark beschädigte Darstellung der Kreuzigung mit Johannes und Maria. Sie entstand in der 1. Hälfte des 17. Jahrhunderts. Links befindet sich eine Grablegung, die augenscheinlich später mit etwas jüngeren fruchttragenden Putti ergänzt wurde. Die Taufe vom Ende des 17. Jahrhunderts ist mit Bandelwerk überzogen. Die Kanzel am Chorbogen entstammt wie der Altar der Erneuerung von1870. Vor dem Chor links ist Jesus in Gethsemane zu sehen. Das leider sehr schadhafte Bild scheint einst den Hauptaltar geschmückt zu haben. Rechts sehen wir ein recht lebendig gestaltetes Epitaph für den 1633 verstorbenen H. Chr. von Breitenbauch. Ein kleines Epitaph mit der Datierung 1698 hängt hoch an der Wand des Schiffs. Eine moderne Gedenktafel für den Liederdichter Michael Ziegenspeck, der von 1605 bis 1645 lebte, soll nicht unerwähnt bleiben. Eine hufeisenförmige Empore umschließt den Raum. Für die Orgel ist darüber ein Balkon gebaut. Sie stammt von den Gebrüdern Schulze in Paulinzella und ist 1872 erbaut. 2009 hat sie Schönefeld aus Stadtilm überholt. Im Turm hängen zwei Bronzeglocken, die ältere mit einer schönen Ritzzeichnung des Erzengels Michael versehen und 1429 datiert. Die jüngere trägt das Datum 1965. Eine besondere Kostbarkeit liegt zur Zeit ungenutzt an der Seite. Es handelt sich um eine kleine Taufglocke von 1483. Die ungünstige Lage des Gotteshauses hat die Errichtung einer schönen Balustrade zur Stadt hin erforderlich gemacht.
Sta. Maria,
unsere liebe Frau ist ein häufiger Name für die Mutter des Herrn. Ihr werden viele Namen verliehen, z. B. St(ae). Mariä Virginis, d. i. (Kirche der) seligen Jungfrau Maria, Gottesmutter, Himmelskönigin, Allerseligste Jungfrau, Heilige Jungfrau, Madonna und viele andere andere. Viele Stadtkirchen, aber auch wichtige Schloss- oder Klosterkirchen tragen diesen Namen. Sie starb zwischen 50 und 54 in Jerusalem oder Ephesus. Ihr sind viele Gedenktage, wie z. B. Mariä Lichtmess (2. Februar), Mariä Himmelfahrt (15. August) gewidmet.