Dorfkirche Trannroda

Adressdaten


  • An der Heide
    07387 Trannroda

Beschreibung


Äußerlich empfängt uns das kleine Kirchlein sehr unauffällig. Die Jahreszahl 1329, die für seine Ersterwähnung angegeben wird, macht uns neugierig. Ein kleiner, fast quadratischer Kirchsaal öffnet sich vor uns. Die Apsis, die das Gebäude heute besitzt, scheint an die Stelle einer ursprünglich romanischen getreten zu sein. Das kleine Ostfenster, die ein oder zwei einst üblichen Sakramentsnischen fehlen. Doch der Triumphbogen wie auch die Rundbogentür des Eingangs scheinen noch aus spätromanischer Zeit zu stammen. Im Blick des Betrachters ist ein kleiner Altartisch unbestimmbaren Alters. An der Seite steht eine Kanzel, die Christus und die vier Evangelisten zeigt. Sie soll aus der Kirche in Schlettwein stammen. Ergänzt wird die Ausstattung durch eine einfache, aber schwungvoll mit Voluten verzierte Taufe. An der Wand hinter dem Altärchen befindet sich ein Glasfenster, das nach seiner Beschriftung von einem Naumburger Künstler namens Franke stammt, der es 1885 fertigte. Es zeigt Christus. Rechts und links sind die vier Evangelisten nach Dürer angebracht. Die beiden Bildtafeln kamen vielleicht erst später in die Kirche. Gegenüber liegt eine Empore mit einfacher Bretterbrüstung, das Ganze überspannt eine schlichte, moderne Holzdecke. Das bescheidene Gotteshaus hat offenbar ein wechselvolles Schicksal erlebt. Seit 1533 wurde es wohl etwa einhundert Jahre nicht mehr genutzt, jedenfalls nicht mehr erwähnt. Auf dem Dachboden sollen sich noch um 1900 eine Madonna aus der Zeit um 1470 und eine Pietá befunden haben. Sie sind inzwischen verloren. Die letzte große Erneuerung verbunden mit der Sanierung des Daches, geschah 1994.
Eine Orgel besitzt die Gemeinde nicht, ein Harmonium von Schiedmayer in Stuttgart steht an ihrer Stelle. Im Turm hängen zwei alte Bronzeglocken, deren jüngere die Datumsangabe + m+ccccc+xvii, also 1517 trägt. Sie stammt von Heinrich Ciegeler in Erfurt und ist an der Krone beschädigt.