Dorfkirche
Adressdaten
- Ortsstraße
07381 Nimritz
Beschreibung
1074 hieß der Ort Nimbritzi. Wann er die erste Kirche erhielt, ist unbekannt. 1753, ein Datum, das hinter dem Kanzelaltar und auf der Wetterfahne erscheint, ist der Zeitpunkt einer grundlegenden des Gebäudes, doch mit Sicherheit existierte bereits lange vorher ein Gotteshaus. Der Innenraum und der durch einen Triumphbogen von ihm getrennte Chorraum sind überdeckt von einer Rokokodecke. Im Chorraum steht ein Kanzelaltar, in dessen Giebelfeld eine Strahlensonne das IHS-Monogramm zeigt. Es kann, je nachdem ob man Griechisch oder Deutsch liest, als "IES(sus)" oder als "Jesus, Heiland, Seligmacher" gelesen werden. Da das griechische Eta wie das lateinische H aussieht, ergibt sich in alten Inschriften oft die Schreibweise IHS oder His. Am Kanzelkorb sind Kreuz, Kelch, Anker als Symbole des paulinischen „Glaube, Liebe, Hoffnung“ gemalt sowie die Buchstaben VDMIAE "Verbum Dei Manet In Aeternum", Gottes Wort bleibt in Ewigkeit. Eine zweiteilige Sanduhr schmückt ihn. Darunter ist über der Altarplatte ein nicht uninteressantes Bild in Rötelmalerei vom letzten Abendmahl zu sehen, das leider in schlechtem Zustand ist. Eine sehr lebendig gestaltete Taufe der Rokoko-Zeit mit reichen Blumengebinden steht an der Seite. Im Scheitel des Triumphbogens ist die Jahreszahl 1908 zu lesen. Das ist das Datum der letzten Renovierung, der die insgesamt gedämpfte Farbgebung des Raumes zu verdanken ist. Ihr entstammt vielleicht auch die Schablonenmalerei an den Emporen. Ebenerdig, gegenüber der Tür befindet sich noch der dekorative Eingang zur inzwischen längst abgerissenen Patronatsloge. Bemerkenswert sind die fünf an den Wänden stehenden, gut erhaltenen Steindenkmäler der einstigen Schlossherren von Nimritz, deren farbige Fassung zum Teil noch erhalten ist. Ein großes Epitaph des Hochbarock an der Wand über der einstigen Patronatsloge zeigt außer dem Schriftbild die Auferstehung Jesu, die Auferweckung des Lazarus und die Auferweckung des Jünglings zu Nain. Gemalt wurde es von Paul Keil, dem bedeutenden Schleizer Maler im Jahr 1615.
Die Orgel stand ursprünglich in Saettelstedt und wurde 1919 hierher umgesetzt. Ihr Erbauer ist unbekannt. Im Turm hängen zwei kleine Glocken, eine von 1670 und die zweite mit der Aufschrift: 1714 gegossen – im Kriege 1942 abgegeben und gesprungen – im Notjahr 1949 neu gegossen. Das dritte Joch ist leer. Der alte Mauerzug um den Kirchhof bildet einen reizvollen Kontrast zum frischen Aussehen der Kirche.