Friedhofskapelle Bad Schmiedeberg
Sehr geehrte Besucher unserer Friedhofskapelle und des Bad Schmiedeberger Friedhofes!
Am nördlichen Stadtrand Bad Schmiedebergs befindet sich der kircheneigene Friedhof der Stadt. Er wurde in den Pestzeiten des 16./17. Jahrhunderts außerhalb der Stadt angelegt – eine Quelle spricht von 1599. Zu dieser Zeit befanden sich aber auch noch Friedhöfe rund um die Stadtkirche und auf dem Töpferberg (ehemalige Stadtgärtnerei).
Der älteste wieder aufgefundene Grabstein stammt aus dem Jahr 1699 und wurde für Zacharias Krannich, Stadtschreiber, Stadtrichter und später Bürgermeister der Stadt errichtet (aufgestellt an der nördlichen Innenwand der Kapelle).
Adressdaten
- Reinharzer Straße
06905 Bad Schmiedeberg - 034925 70370
- 034925 70370
- bad-schmiedeber@kirchenkreiswittenberg.de
- http://www.evkirche-bad-schmiedeberg.de
Daten & Fakten
- Baujahr: 1721
- Baustile: barock
- Besonderheiten: franz. Mansardenwalmdach, Ausstattung aus der Erbauungszeit, restauriert 1992/93, Mitteldeutsche Kirchenstraße
- Öffnungszeiten Sommer:
nach Anmeldung - Öffnungszeiten Winter:
nach Anmeldung
Profil
Beschreibung
1721 (die Jahreszahl findet sich im Schlussstein des Südportals) wurde für diesen Friedhof eine großzügige Friedhofskapelle im barocken Baustil errichtet. Sie zeichnet sich durch ihre schöne Gliederung aus: Außen die symmetrisch angeordneten Portale nach Süden (Seite des Lebens - Eingang) und nach Norden (Seite des Todes - Ausgang), die gleichmäßigen Fenster und das französische Mansardenwalmdach mit Dachreiter. Innen fallen die sorgfältig angeordneten gegenüber stehenden Bankreihen auf, eher ungewöhnlich für unsere Region. Die gesamte Ausstattung einschließlich der Emporen-Malerei und des Kruzifixes stammen noch aus der Erbauungszeit! Lediglich die Wände muss man sich ursprünglich mit roten, grünen und anderen kräftigen Leimfarben gestrichen vorstellen.
Ebenfalls aus der Originalzeit stammen die „Feierabendsteine“ im Fußboden. Sie wurden immer als letzte in den Brennofen geschoben, bevor dieser zugemauert wurde. Beachten Sie die schönen Motive! Es sind aber auch Steine mit Tierspuren zu finden.
1992/93 wurde die Kirche umfassend saniert und restauriert. An einigen Stellen der Empore ist bewusst noch der vorherige Zustand belassen worden.
Heute wird die Kapelle für kirchliche und weltliche Trauerfeiern genutzt. So ist sie - auch für die nicht religiös gebundenen Mitbewohner unserer Stadt - Zeichen eines menschlichen Umgangs mit dem Tod und Hoffnung auf die Auferstehung nach allem Leid. Am Karfreitag und am Ewigkeitssonntag trifft sich evangelische Kirchengemeinde hier zu ihren Gottesdiensten, zu Allerheiligen die katholische Kirchengemeinde zur Andacht.
Der großflächige Friedhof gefällt durch seinen Baumbestand und die Heckenanlagen um die Gräber. Eine Kriegsgräberanlage und eine Gedenkfläche mit Namensstele (beides erneuert 1995 und ergänzt 2008) erinnern an die Toten des 2. Weltkrieges und an die Opfer von Flucht und Vertreibung. Unmittelbar am Hauptweg befindet sich die besonders gestaltete Grabstätte des Heidemalers Prof. Emil Zschimmer (1864-1917).
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der evangelischen Friedhofsverwaltung geben sich große Mühe, den Friedhof mit seiner besonderen Geschichte, Funktion und Ausstrahlung zu erhalten und regelmäßig zu pflegen.
Bitte unterstützen auch Sie dieses Anliegen!