10.03.2022
Augenblick mal: Die neue Arche
Es war eine Weltnachricht, aber inmitten des Krieges war es nur eine Randnotiz: der Bericht des Weltklimarates. Der Hälfte der Menschheit steht ein unvorstellbares Inferno ins Haus.
Noch können wir dem entkommen, wenn, ja wenn … alle Welt sofort und ernsthaft und konsequent sich um den Klimaschutz kümmert.
Aber jetzt ist Krieg und der Krieg ist eine Ratte. Eine Ratte, die sich durch alles frisst. Und sie hat einen langen, sehr langen Rattenschwanz, den sie hinter sich herschleift. Dazu gehört auch, dass anderes, das wir dringend angehen müssten, zurückfallen könnte auf die langen Bänke der Politik. Das könnte auch den Klimaschutz treffen. Kohleausstieg und Investitionen könnten vertagt werden. Das macht mir Angst.
Aber dann sehe ich, wie die Welt zusammensteht, wie plötzlich Sanktionen gegen Russland verabredet werden, wie die EU Flüchtlinge aufnimmt – solidarisch (!), wie alle, bis auf die Irren im Kreml, nur eines wollen: Frieden.
In der Bibel wird von Noah erzählt, der eine Arche baut, um alles Leben vor der Sintflut zu retten. Das klappt. Und dann verspricht Gott, das Leben zu bewahren. Als Zeichen, setzt er einen Regenbogen in die Wolken. Der Klimaschutz ist unsere Arche heute. Aber die baut nicht Noah. Das werden wir, die derzeit lebenden Generationen, tun müssen. Was wir gerade üben, die eigenen Interessen nach hinten zu stellen, das könnte der Regebogen sein, der sich über alles Leben spannt. Und die Angst vergeht.
Kommen Sie gut durch den Tag, Ralf-Uwe Beck, evangelisch und aus Eisenach.