04.04.2022
Diakonie-Expertin Pruin: Zivilgesellschaft in Osteuropa stärken
Berlin (epd). Die Zivilgesellschaft in Osteuropa, der Ukraine und Russland muss nach Überzeugung der Präsidentin der evangelischen Hilfswerke Diakonie Katastrophenhilfe und „Brot für die Welt“ durch kirchliche Unterstützung gestärkt werden.
Damit könne zwar der Krieg in der Ukraine nicht gestoppt werden, sagte Dagmar Pruin am Samstag vor der Synode der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz. Es werde jedoch möglich gemacht, Brücken zu bauen sowie Frieden und Versöhnung zu fördern.
Pruin forderte zugleich mehr Mittel für die Entwicklungshilfe vom Bund. Der Etat dürfe nicht wie geplant drastisch gekürzt werden, sagte die Theologin. Ländern, die von den derzeit gefährdeten Getreideimporten aus der Ukraine und Russland abhängig seien, müsse unter anderem geholfen werden, Brotpreise zu stützen. Die aktuelle Lage zeige, wie krisenanfällig die Versorgung der Länder des Südens sei, sagte Pruin: „Es trifft immer die Ärmsten der Armen am stärksten.“ Die Länder seien zugleich besonders stark vom Klimawandel und daraus folgenden Konflikten betroffen. Dort müsse dringend gegengesteuert werden.
Die kirchliche Hilfe für Kriegsopfer in der Ukraine und Flüchtlinge aus der Region werde derzeit durch eine „unglaubliche Spendenbereitschaft“ erleichtert, sagte Pruin. Die Diakonie Katastrophenhilfe erlebe dabei etwas, „das es so vorher noch nicht gegeben hat“. Damit könne humanitäre Hilfe erleichtert werden. Dies reiche von dringend erforderlichen Bargeldhilfen für Kriegsflüchtlinge bis hin zu Sprachkursen und psychischem Beistand.
epd-Nachrichten und Fotos sind urheberrechtlich geschützt. Sie dienen hier ausschließlich der persönlichen Information. Jede weitergehende Nutzung, insbesondere ihre Vervielfältigung, Veröffentlichung oder Speicherung in Datenbanken sowie jegliche gewerbliche Nutzung oder Weitergabe an Dritte ist nur mit Genehmigung der Verkaufsleitung von epd (verkauf@epd.de) gestattet.