08.04.2022
Thüringen will Flüchtende schnell in Arbeit bringen
Erfurt (epd). Thüringens Landesregierung erwartet sich von den ukrainischen Flüchtenden wichtige Impulse für den Arbeitsmarkt.
Das Interesse in Wirtschaft und Handwerk sei deutlich spürbar, sagte Migrationsminister Dirk Adams (Grüne) am Freitag in Erfurt. Viele Flüchtende würden bereits bei der Registrierung im Freistaat fragen, was zu tun sei, um arbeiten zu können.
Zufrieden zeigte sich die Landesregierung daher mit den Beschlüssen der gemeinsamen Beratungen von Bund und Ländern am Vortag. Die Abschlüsse der geflüchteten Personen entgegen der bisherigen Praxis für die meisten Berufe ohne Nachweise anzuerkennen, werde die angespannte Personalsituation in vielen Branchen entlasten. Die Landesregierung gehe davon aus, dass Unternehmen selbst einschätzen könnten, wie etwa im Handwerk der Ausbildungsgrad von ukrainischem Personal einzuordnen sei.
„Insgesamt ist Thüringen für ukrainische Flüchtende attraktiv“, sagte Adams. Dazu trage bei, dass ihnen viele Kommunen schon nach wenigen Tagen Unterkünfte anbieten können, insofern sie nicht privat bei Freunden oder Verwandten untergekommen seien. Seit Kriegsbeginn hätten sich mehr als 12.500 Flüchtende aus der Ukraine in Thüringen registrieren lassen. Wöchentlich kämen rund 1.500 Personen neu im Freistaat an. „Diese Größenordnung der Ankünfte ist beherrschbar“, sagte Adams.
Die Landesregierung geht insgesamt davon aus, dass ein Teil der Flüchtenden dauerhaft in Thüringen bleiben werde. Allerdings seien nach der Befreiung Kiews auch schon erste Ukrainerinnen und Ukrainer aus Thüringen in ihr Heimatland zurückgekehrt.