06.03.2023
Angehende Diakonin Kira Geiss zur "Miss Germany 2023" gewählt
Rust (epd). Die angehende Religions- und Gemeindepädagogin Kira Geiss aus Baden-Württemberg ist die neue „Miss Germany 2023“.
Geiss setzte sich am Samstagabend im Europa-Park Rust im Finale gegen neun Mitbewerberinnen durch. Als Siegprämie erhielt die 20-Jährige aus Wilhelmsdorf im Landkreis Ravensburg 25.000 Euro, um ein Projekt ihrer Wahl zu verwirklichen. „Ich bin dankbar, eine Plattform zu bekommen für die Jugendarbeit“, sagte sie direkt nach ihrer Wahl.
Vor einem Jahr hatte sie gemeinsam mit zwei weiteren Frauen in Magdeburg die Jugendgemeinde „Eastside“ innerhalb der landeskirchlichen Gemeinschaft aufgebaut. In einem Projekt von „Eastside“ können junge Leute musikalisch und handwerklich kreativ werden und sich ausprobieren. „Wir müssen jungen Menschen Verantwortung geben, sie fördern, anleiten und Beziehung leben“, sagte Geiss.
Bei ihrem Abschlussplädoyer direkt vor der Miss-Wahl sagte die junge Frau in dem bunten, langen Kleid, dass sie aus eigener Erfahrung wisse, wie wichtig Jugendarbeit sei, und deshalb die Jugendarbeit in Deutschland groß machen wolle. Im Teenageralter sei sie in ein alkohol- und drogenverherrlichendes Umfeld geraten. „Als ich ganz unten war, hat Jugendarbeit mich aufgebaut.“ Unterstützung habe sie damals in einem christlichen Jugendkreis erhalten.
Die Studentin an der Evangelischen Missionsschule Unterweissach im Rems-Murr-Kreis hatte sich unter rund 15.000 Kandidatinnen behauptet. Vor der Wahl sollte sich jede der Kandidatinnen mit einem Gegenstand vorstellen. Kira Geiss entschied sich für eine Tube mit Acrylfarbe, weil sie mit jungen Menschen gemeinsam etwas gestalten wolle.
Zehn Kandidatinnen standen im Finale zur Wahl der „Miss Germany“, darunter auch die Transfrau Saskia von Bargen, die „Black Lives Matter“-Aktivistin Audrey Boateng und Ex-Tennisprofi Romy Kölzer ebenso wie die Schornsteinfegermeisterin Vanessa Didam. Alle hatten am Samstagabend in mehreren Runden Zeit, sich und ihre unterschiedlichen Ziele dem Publikum vorzustellen.
Die Jury bestand aus dem Chef-Juror Bruce Darnell, der Schriftstellerin und TV-Moderatorin Ruth Moschner, dem TV-Entertainer Nicolas Puschmann, Model Monica Meier-Ivancan sowie der Unternehmenssprecherin von Miss Germany, Jil Andert. Bewertungskriterien der Jury für die Wahl waren nach eigenen Angaben Professionalität, Inspirationsfähigkeit und Entwicklungsfähigkeit. Auf der Homepage von „Miss Germany“ heißt es, man habe sich vor drei Jahren von dem veralteten Konstrukt des „Schönheitswettbewerbs“ verabschiedet. Die Auszeichnung gelte nun Frauen, die Verantwortung übernehmen. Statt wie früher eine Krone erhielt die diesjährige „Miss Germany“ zum ersten Mal den „Female Leader Award“.
Geiss sagte, ihre Vision sei es, mit der Prämie aus der Miss-Wahl ein Projekt gemeinsam mit jungen Menschen zu entwickeln und zu schauen, was sie mit ihnen an Ideen umsetzen kann. „Das kann dann eine Art Talkformat sein oder eine große Brunch-Veranstaltung oder etwas ganz anderes.“ Anschließend wolle sie die beteiligten jungen Leute mit Gemeinden und Vereinen vernetzen, sagte sie dem Evangelischen Pressedienst (epd) einige Tage vor der Wahl.
"Miss Germany 2023" für ansprechendere Gottesdienste
Ravensburg/Magdeburg (epd). Die diesjährige „Miss Germany“, Kira Geiss, wünscht sich ansprechendere Gottesdienste. „Wir möchten, dass Menschen sich in der Kirche wohlfühlen, warum schaffen wir dann keine Orte, wo Menschen gerne sind?“, sagte die angehende Diakonin am Sonntag dem Evangelischen Pressedienst (epd). In ihrer Zeit in Magdeburg, wo sie vor einem Jahr eine Jugendkirche aufbaute, habe sie erlebt, dass die Gemeinde sich auf Veränderungen eingelassen habe. Dort sei alle zwei Wochen ein großer Jugendgottesdienst mit Band und Sofas im Wechsel zum herkömmlichen Gemeindegottesdienst gestaltet worden.
„Ich möchte Leuten, die nicht in der Kirche sind, zeigen, was für ein Schatz der Glaube ist“ und wie stark sich Kirche von dem herkömmlichen Bild, das man von ihr habe, unterscheiden könne, so Geiss. Die 20-Jährige aus Wilhelmsdorf (Kreis Ravensburg) will sich als neue „Miss Germany“ für Jugendarbeit einsetzen. Dabei zwinge sie niemanden zu glauben. Die Jugendlichen könnten zu ihr kommen, egal welcher Religion sie angehörten.
Sie lasse sich zur Religions- und Gemeindepädagogin ausbilden, „um Impulse geben zu können. Geiss will demnach ein Jahr lang ihre Ausbildung unterbrechen, um sich auf ihre Arbeit als “Miss Germany" zu konzentrieren.
Die neue „Miss Germany“ setzte sich am Samstagabend im Europa-Park Rust im Finale gegen neun Mitbewerberinnen durch. Als Siegprämie erhielt sie 25.000 Euro, um ein Projekt ihrer Wahl zu verwirklichen. Geiss, die derzeit an der Evangelischen Missionsschule Unterweissach im Rems-Murr-Kreis Schülerin ist, war gemeinsam mit rund 15.000 Kandidatinnen angetreten.
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