28.12.2018
Bedford-Strohm kritisiert Rüstungsexporte
Hannover (epd). Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, hat die Politik zu mehr Engagement für Frieden aufgefordert. In seiner am Freitag verbreiteten Botschaft zum Jahreswechsel kritisierte Bedford-Strohm die deutsche Rüstungsexport-Politik.
"Am Reden vom Frieden fehlt es nicht. Am Handeln manchmal schon", sagte der bayerische Landesbischof. Noch immer sei Deutschland der viertgrößte Waffenexporteur der Welt, beklagte Bedford-Strohm. Wo Waffen nicht national oder international zur polizeilichen Sicherung des Rechts verwendet würden, verbreiteten sie vor allem Schrecken. "Frieden kann nur entstehen, wo die Spirale der Gewalt durchbrochen wird", mahnte er. In den Kirchen werde ein klares Zeugnis für den Vorrang der Gewaltfreiheit abgegeben. "Die Anwendung von militärischer Gewalt ist immer eine Niederlage", sagte der Theologe und ergänzte: "Gleichzeitig ringen wir mit der Frage, ob es Fälle gibt, in denen die Anwendung von Gewalt das kleinere Übel ist."
Bedford-Strohm nahm in seiner Botschaft Bezug zur Jahreslosung 2019 aus dem Psalm 34: "Suche Frieden und jage ihm nach." Dies sei für ihn eine vielversprechende Aussicht auf das neue Jahr. Um für einen gerechten Frieden einzutreten, brauche es Leidenschaft aber auch "die Besonnenheit, damit die Leidenschaft nicht in den Fanatismus abgleitet".
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Die Pressemitteilung der EKD zum Thema finden Sie unter: https://www.ekd.de/2019-ein-jahr-des-friedens-41944.htm