07.09.2023
Bergner lobt "Wittenberger Vertrag"

Weimar (epd). Im September jährt sich die Unterzeichnung des „Wittenberger Vertrages“ als dem ersten Staatskirchenvertrag in den neuen Bundesländern zum 30. Mal.

Er habe sich in der Praxis bewährt, erklärte der frühere Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt Christoph Bergner (CDU) als einer der Mitinitiatoren des Regelwerks in einem Gastbeitrag für die in Weimar erscheinende mitteldeutsche Kirchenzeitung „Glaube und Heimat“ (Ausgabe vom 10. September). Das gelte gerade auch für die damals strittigen Punkte wie den Kirchensteuereinzug und den Religionsunterricht.

Der Landtag Sachsen-Anhalt ratifizierte die Vereinbarung den Angaben zufolge am 15. September 1993 mit nur sechs Gegenstimmen. Der heute 74-Jährige erinnerte daran, dass damals 67 Prozent der Parlamentarier im Landtagshandbuch ihre Zugehörigkeit zu einer christlichen Kirche bekannten. Nach den Erfahrungen der DDR-Zeit und der friedlichen Revolution genossen die Kirchen auch bei Menschen ohne konfessionelle Bindung hohe Wertschätzung, so Bergner, der von Dezember 1993 bis Juli 1994 Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt war.

Das Meinungsklima zu den Kirchen habe sich inzwischen allerdings verändert. Das bleibt laut Bergner nicht ohne Wirkung, etwa wenn man nach Wegen suche, die Staatsleistungen an die Kirchen neu zu ordnen. Es werde dabei darauf ankommen, den Geist des Aufbruchs nicht zu vergessen, in dem1993 der Vertragsabschluss erfolgte. In dem Vertragswerk geht es um das Zusammenwirken von Staat und Kirchen. Vereinbarungen wurden damals mit der evangelischen Landeskirche, dem Bistum Magdeburg und der Jüdischen Gemeinde geschlossen.

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