04.09.2020
Diakonie beklagt geplante Kürzungen bei Freien Förderschulen
Halle/Erfurt (epd). Die Diakonie Mitteldeutschland hat die geplanten Kürzungen bei den Schulen in Freier Trägerschaft im Thüringer Haushaltsentwurf 2020/21 scharf kritisiert.
Die Finanzierung der Förderschulen liege seit Jahren am untersten Limit, jetzt führe der Rotstift zu einer existenziellen Bedrohung, beklagte der Vorstandsvorsitzende der Diakonie, Christoph Stolte, am Donnerstag in Halle. "Die Decke ist schon lange zu kurz. Wenn jetzt noch mehr abgeschnitten wird, gibt’s nicht nur kalte Füße - es drohen Erfrierungen!", sagte Stolte.
Die Finanzierung der Schulen in diakonischer Trägerschaft dürfe auf keinen Fall unter den Kostenwert an einer vergleichbaren staatlichen Förderschule sinken, forderte der Diakoniechef. Häufig bestehe auch für die Lehrer insgesamt eine geringere Entlohnung als an staatlichen Förderschulen. "Auch so kann man die Bildungslandschaft bereinigen, wenn Lehrer an staatlichen Schulen deutlich besser verdienen und mit Verbeamtung gelockt werden", kritisierte Stolte.
Die Finanzlage der Diakonie-Schulen, in denen Kinder mit Behinderungen unterrichtet und gezielt gefördert werden, sei seit Jahren prekär. Die aktuelle Haushaltsplanung sieht Stolte als "Unterfinanzierung mit Ansage und damit einen Bruch mit dem gesetzlichen Auftrag in der staatlichen Bildungspolitik."
Die Diakonie betreibt nach eigenen Angaben in Thüringen 13 Förderschulen mit mehr als 1.300 Kindern mit Behinderungen und erfüllt damit Aufgaben für den Freistaat. Hinzu kämen sechs Grund- und Gemeinschaftsschulen mit knapp 1.000 Kindern und sechs Berufsbildende Schulen mit über 500 Auszubildenden.
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