23.01.2023
Diakonie fordert gesunde Ernährung auch für Arme
Berlin (epd). Zur Agrarwende-Demonstration zum Auftakt der Grünen Woche hat die Diakonie Deutschland eine gesunde Ernährung auch für Arme gefordert.
Gesundes Essen dürfe kein Luxus sein, erklärte der evangelische Sozialverband am Samstag in Berlin. Menschen mit wenig Geld seien unfreiwillig auf Dumpingpreise und Discounter und damit auf unökologisch und unsozial hergestellte Lebensmittel angewiesen. Dies schade sowohl ihnen selbst, als auch den Produzierenden und der Umwelt. Die Diakonie habe sich deshalb erstmals zur Beteiligung an der Demonstration unter dem Motto „Wir haben es satt“ entschlossen.
Maria Loheide vom Vorstand der Diakone erklärte, Berechnungen des Sozialverbandes zeigten, dass der Hilfe-Regelsatz nicht ausreiche, um sich nach den Standards der Deutschen Gesellschaft für Ernährung gesund zu ernähren. Ökologische Kriterien seien dabei noch nicht einmal berücksichtigt, betonte sie.
Die Diakonie Deutschland erwarte, dass jeder Mensch im deutschen Sozialstaat ausreichend Mittel zur Verfügung hat, um sich ausgewogen, gesund und nachhaltig zu ernähren, betonte der Verband. Soziale und ökologische Fragen dürften nicht gegeneinander ausgespielt werden. Sozialleistungen und Einkommen müssten hoch genug sein, damit alle an der sozial-ökologischen Agrar- und Ernährungswende teilhaben können.
Zu der 13. Demonstration unter dem Motto „Wir haben es satt“ hatte ein Bündnis aus rund 80 Agrar-, Umwelt- und Entwicklungsorganisationen aufgerufen. Die Proteste finden traditionell zum Beginn der Grünen Woche statt, der nach eigenen Angaben weltweit größten Agrarmesse.
epd-Nachrichten und Fotos sind urheberrechtlich geschützt. Sie dienen hier ausschließlich der persönlichen Information. Jede weitergehende Nutzung, insbesondere ihre Vervielfältigung, Veröffentlichung oder Speicherung in Datenbanken sowie jegliche gewerbliche Nutzung oder Weitergabe an Dritte ist nur mit Genehmigung der Verkaufsleitung von epd (verkauf@epd.de) gestattet.