16.11.2023
Diakonie Mitteldeutschland kritisiert Kürzungen im Bund
Weimar (epd). Vor den abschließenden Haushaltsberatungen des Bundestags hat die Diakonie Mitteldeutschland die drastischen Einsparungen im Sozialbereich kritisiert.
Wer heute kürze, zahle morgen drauf, sagte der Diakonie-Vorstand, Oberkirchenrat Christoph Stolte, der in Weimar erscheinenden Mitteldeutschen Kirchenzeitung „Glaube und Heimat“ (Ausgabe vom 19. November).
Dies betreffe etwa die Freiwilligendienste, bei denen in den kommenden zwei Jahren Kürzungen in Höhe von 113 Millionen Euro vorgesehen seien. Hierbei handele es sich jedoch um ein Erfolgsmodell in Sachen Nachwuchsgewinnung. Ungefähr 40 Prozent der jungen Freiwilligendienstleistenden orientierten sich später beruflich im sozialen Bereich. Wenn nun wie geplant ein Viertel der Freiwilligenstellen wegfalle, werde dies Folgen haben, die erst in einigen Jahren zu spüren seien.
Ebenso verurteilte Stolte die geplanten Einsparungen bei der Bundesagentur für Arbeit in Höhe von 500 Millionen Euro. Sie gingen zulasten von Maßnahmen zur Integration in den Arbeitsmarkt. „Dabei ist das Bürgergeld mit dem Versprechen eingeführt worden, den Menschen mehr Fortbildungen, bessere Coachings und eine intensivere Integration bei Langzeitarbeitslosigkeit zu ermöglichen“, sagte Stolte.
Die Schere zwischen Arm und Reich gehe immer weiter auseinander, sagte Stolte. Die Politik müsse umverteilen. Dies bedeute auch unbequeme Entscheidungen zu Spitzensteuersatz, Vermögens- oder Erbschaftssteuer zu treffen.
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