12.06.2023
EKD-Flüchtlingsbeauftragter Stäblein: "Wir müssen für sie da sein"
Berlin (epd). Der evangelische Berliner Bischof Christian Stäblein hat seine Kritik am Asylkompromiss der EU-Innenminister bekräftigt
„Wir müssen für sie da sein“, erklärte er am Samstag in seinem „Wort des Bischofs“ auf der RBB-Hörfunkwelle 88,8 in Bezug auf Flüchtlinge. Vor dem Hintergrund des Mottos des evangelischen Kirchentages in Nürnberg „Jetzt ist die Zeit“ betonte er die Notwendigkeit, bei der Rettung Geflüchteter zu helfen.
Der Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz erinnerte an den Kauf eines Schiffes zur Rettung in Seenot geratener Flüchtlinge nach dem evangelischen Kirchentag von 2019 in Dortmund durch die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD). „So umstritten das politische Engagement der Kirche an diesem Punkt sein mag, es ist human“, betonte der Bischof.
Die EU-Innenminister hatten sich am Donnerstag auf eine Asylrechts-Verschärfung verständigt. Ein zentraler Punkt ist die Einführung von Grenzverfahren an der EU-Außengrenze. Menschen, die aus Ländern kommen, aus denen nur wenige Flüchtlinge in Europa anerkannt werden, müssen demnach künftig bis zu drei Monate in Lagern oder Einrichtungen an den EU-Außengrenzen ausharren, bis ihr Verfahren abgeschlossen ist. Die Vorschläge der EU-Innenminister sollen die Zahl der Asylbewerber mit geringen Bleibechancen reduzieren und Abschiebungen vereinfachen.
Das Motto des bis Sonntag dauernden Kirchentags stehe auch für die Aktualität evangelischer Friedensethik, sagte Stäblein mit Blick auf den Ukraine-Krieg: „Jetzt ist die Zeit, an der Seite der Ukrainerinnen und Ukrainer zu stehen.“
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