08.05.2024
EKD-Friedensbeauftragter: 8. Mai ist für das ganze Land ein Tag der Befreiung
Der Friedensbeauftragte des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Landesbischof Friedrich Kramer, hat den 8. Mai in einem Grußwort für die Festkundgebung zum 8. Mai auf dem Jungfernstieg in Hamburg als „einen Tag der Befreiung nicht nur für die, die unter dem NS-System und dem Krieg, sondern für das ganze Land“ bezeichnet.
Der EKD-Friedensbeauftragte erinnerte dabei an den früheren Bundespräsidenten Richard v. Weizsäcker, der im Bundestag diesen Tag als Befreiung vom Faschismus und vom menschenverachtenden System der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft würdigte.
Doch der 8. Mai sei auch ein Tag des Erinnerns an den Friedensauftrag der Kirche, mahnte Landesbischof Friedrich Kramer. „Und so wird er hoffentlich eines nicht so fernen Tages für alle Menschen dieser Erde zu einem Friedens- und Feiertag. Wir Christinnen und Christen sind aufgefordert, überall daran mitzuhelfen und über alle Grenzen von Nation und Religion hinweg all denen die Hand zu reichen, die mit uns den Frieden suchen“, so der EKD-Friedensbeauftragte in seinem Grußwort, das in Hamburg verlesen wurde.
Landesbischof Friedrich Kramer verweist darauf, dass unter dem Eindruck der Schrecken des Zweiten Weltkriegs die Erste Kirchenkonferenz der EKD 1948 betont hätte, dass Krieg kein Mittel der Politik sein dürfe und deutlich gemacht: „Auf der Gewalt ruht kein Segen, und Kriege führen nur tiefer in Bitterkeit, Hass, Elend und Verwahrlosung hinein. Die Welt braucht Liebe, nicht Gewalt. Sie braucht Frieden, nicht Krieg.“ Worte, die aktueller seien denn je angesichts der schrecklichen Kriege in der Welt, mahnte der EKD-Friedensbeauftragte. „Und gerade wir Deutschen haben angesichts unserer Geschichte eine besondere Verantwortung für den Frieden. Es ist unsere Aufgabe, nie wieder zuzulassen, dass sich ein Ungeist, der so viel Leid in der Welt verursacht hat, nochmals wiederholt. Gerade in einer Zeit, in der versucht wird, die NS-Verbrechen zu verharmlosen und zu relativieren“, unterstreicht Landesbischof Friedrich Kramer.
Es sei an der Zeit, den Krieg als Geißel der Menschheit zu besiegen. „Gerade in der jetzigen Zeit mag das utopisch klingen. Aber Frieden ist möglich – jederzeit. Wir müssen dazu Gott die Ehre geben, uns nach Gottes Gebot und in Jesu Nachfolge bewegen. Dann wird Frieden geschehen. Und der 8. Mai ist angesichts der vielen unschuldigen Opfer des Zweiten Weltkriegs sicher ein guter Anlass, daran zu erinnern“, betont der EKD-Friedensbeauftragte und unterstreicht: „Krieg soll nach Gottes Willen nicht sein!“