22.09.2021
EKD-Ratsvorsitzender: Sorge um hungerstreikende Klimaaktivisten

Hannover/Berlin (epd). Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, hat seine große Sorge um die vier hungerstreikenden Klimaaktivisten in Berlin zum Ausdruck gebracht.

„Ich appelliere dringend an sie, wieder Nahrung zu sich zu nehmen“, erklärte er am Dienstag auf Anfrage dem Evangelischen Pressedienst (epd). Die seit 30. August im Berliner Regierungsviertel hungerstreikenden Klimaaktivistinnen und -aktivisten hatten mit einer Verschärfung ihres Protestes gedroht.

Die bewusste Gefährdung des eigenen Lebens sei der falsche Weg, um sich für beherzte Maßnahmen gegen die Klimaerwärmung einzusetzen, fügte Bedford-Strohm hinzu, der auch bayerischer Landesbischof ist. Gleichzeitig sei der Hungerstreik ein Alarmzeichen für die ganze Gesellschaft.

Viele junge Leute würden keine Zukunft mehr sehen, weil sie den „Veränderungswillen nicht sehen, der notwendig wäre, um die ökologischen Zerstörungsprozesse noch umzukehren“, sagte Bedford-Strohm: „Wir machen uns schuldig an der jüngeren Generation, wenn wir ihnen die Zukunft verweigern. Es ist höchste Zeit, hier umzusteuern.“

Die ursprünglich sechs Hungerstreikenden fordern ein öffentliches Gespräch mit den Kanzlerkandidaten Armin Laschet (CDU) und Olaf Scholz (SPD) sowie mit Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock (Grüne) noch vor der Bundestagswahl. Als Termin dafür haben sie Donnerstag, 19 Uhr, festgelegt.

Sollte das gewünschte Gespräch nicht zustande kommen, will ein Teil der Gruppe in den sogenannten trockenen Hungerstreik treten, also auch die Aufnahme von Flüssigkeit verweigern.

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