25.03.2022
EKD schafft neue Beauftragung für Flüchtlingsfragen | Rat der EKD beruft Berliner Bischof Christian Stäblein in das neu eingerichtete Amt
Bischof Christian Stäblein ist Beauftragter für Flüchtlingsfragen der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD).
Das hat der Rat der EKD am heutigen Freitag in seiner Sitzung in Hannover einstimmig beschlossen. Mit der neu geschaffenen Beauftragung will der Rat die Bedeutung der Flüchtlingsarbeit innerhalb der EKD hervorheben. Der in Bad Pyrmont gebürtige Theologe soll außerdem als Vorsitzender der Kammer für Migration und Integration berufen werden. In dieser Funktion folgt er auf Manfred Rekowski, der dieses Amt bis 2021 innehatte.
Christian Stäblein, der seit September 2019 Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO) ist, war nach seinem Studium der Evangelischen Theologie zunächst Pastor in Lengede im Kirchenkreis Peine und von 2001 bis 2005 wissenschaftlicher Assistent am Lehrstuhl für Praktische Theologie an der Universität Göttingen. Nach seiner Dissertation war er Pastor in Nienburg/Weser und ab 2008 Studiendirektor des Predigerseminars der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Hannovers im Kloster Loccum. Im November 2014 wurde er zum Propst der EKBO und stellvertretenden Bischof gewählt und hatte diese Ämter bis zu seiner Bischofswahl 2019 inne.
Die Vorsitzende des Rates der EKD, Präses Annette Kurschus, dankte Christian Stäblein für seine Bereitschaft, die neue ehrenamtliche Aufgabe als Beauftragter für Flüchtlingsfragen wahrzunehmen und würdigte die praktische Flüchtlingshilfe, die im Augenblick durch die Landeskirchen mit ihren Kirchenkreisen und -gemeinden sowie durch die Diakonie und ihre Verbände und Einrichtungen geleistet wird. „Wir werden alles in unserer Möglichkeit Stehende tun, um die Menschen in der Ukraine und Geflüchtete zu unterstützen“, so Kurschus.
Bischof Stäblein dankte für das ihm ausgesprochene Vertrauen und die ihm übertragene Verantwortung. „Gerade jetzt ist es unsere Aufgabe, für die Menschen da zu sein, die aus der Ukraine zu uns fliehen. Es ist die Aufgabe der Stunde, ich bin dankbar für die große Anteilnahme und Hilfsbereitschaft in den vielen Gemeinden und Einrichtungen. Es ist berührend, wie sie für die erschöpften und traumatisierten Kinder, Frauen und Männer da sind. Es ist stete Aufgabe der Kirchen, für die Menschen da zu sein, die ihr Zuhause verlassen mussten, dem Krieg entkommen – in Syrien wie im Jemen. Hilfe in der Not und Bekämpfung der Fluchtursachen gehören zusammen. Gott ist bei dem Menschen, der flieht, darauf vertraue ich. Er ist ein Gott, der mitgeht und im Leid nicht allein lässt“, so Stäblein.
Der Beauftragte für Flüchtlingsfragen der EKD soll die kirchliche Arbeit für Geflüchtete stärken und diese nach außen repräsentieren. Die Berufung gilt für die gesamte sechsjährige Ratsperiode.