24.07.2019
"Erdüberlastungstag" am kommenden Montag
Berlin (epd). Am kommenden Montag (29. Juli) wird beim "Erdüberlastungstag" wieder auf den Verbrauch der natürlichen Ressourcen durch die Menschheit für dieses Jahr aufmerksam gemacht. Wie sechs zivilgesellschaftliche Verbände und Vereine am Dienstag in Berlin erläuterten, wird die Überlastungsgrenze 2019 bereits drei Tage früher erreicht als im Vorjahr.
Der "Erdüberlastungstag" markiert das Datum, an welchem die Menschheit so viele natürliche Rohstoffe aufgebraucht hat, wie die Ökosysteme des Planeten im gesamten Jahr erneuern können.
Ab diesem Zeitpunkt stößt die Weltbevölkerung zudem mehr CO2-Emmissionen aus, als die Wälder und Ozeane der Erde aufnehmen können. Die Berechnung beruht auf Analysen der US-amerikanisch-schweizerischen Umweltorganisation "Global Footprint Network", zusammen mit der britischen York University. Die Verbände, darunter Germanwatch, BUNDjugend, Inkota und die Naturschutzjugend forderten die Bundesregierung auf, beim Umwelt- und Klimaschutz umzusteuern.
Wenn Menschen in allen Ländern so leben und wirtschaften würden wie die deutsche Bevölkerung, hätte der "Erdüberlastungstag" den Angaben zufolge bereits am 2. Mai begangen werden müssen. Die Weltbevölkerung benötige dann rechnerisch die natürlichen Rohstoffe von drei Erden. Das liege daran, dass in Deutschland die CO2-Emissionen seit 2009 nicht gesunken seien.
Wie das "Global Footprint Network" angibt, verzögert das Festhalten an der Kohle eine Senkung der Emissionen. Besonders problematisch sei die Lage im Verkehrssektor: Seit 1990 seien die Emissionen im Straßenverkehr nicht gesunken und im Flugverkehr deutlich gestiegen. Auch der Energieverbrauch pro Kopf sei höher als im EU-Durchschnitt und habe sich in den vergangenen Jahren nur geringfügig reduziert.
Das "Global Footprint Network" arbeitet mit Zahlen der Vereinten Nationen. Die Organisation berechnet jährlich den globalen "Überlastungstag". Etwa 15.000 Datenpunkte pro Land und Jahr fließen in die Berechnung ein. Eingerechnet werden nach Angaben der Interessengruppe der CO2-Ausstoß, das benötigte Ackerland, Waldflächen, Weideland, Fischgründe sowie die bebaute Fläche.
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