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Erfurt (epd). Das Evangelische Augustinerkloster zu Erfurt wird in die Liste der Orte der Demokratiegeschichte aufgenommen.

Am 7. Februar solle am Tagungsort des Erfurter Unionsparlaments im Jahr 1850 eine entsprechende Plakette angebracht werden, teilte das Augustinerkloster am Donnerstag mit. Dieser Ort stelle einen wichtigen Schritt auf dem Weg der Parlamentarisierung Deutschlands dar.

Das Erfurter Unionsparlament 1850 habe nach der gescheiterten Revolution 1848/49 die Verfassung für einen deutschen Nationalstaat unter Führung Preußens und ohne Österreich ausarbeiten sollen. Von Konservativen kritisch begleitet, von demokratischen Kräften der Frankfurter Paulskirchen-Versammlung abgelehnt, sei der Verfassungsentwurf zudem am internationalen Widerstand Österreichs und Russlands gescheitert.

Für den Erfurter Historiker und Publizisten Steffen Raßloff ist das Parlament dennoch „ein wichtiger Meilenstein der Demokratiegeschichte und des deutschen Einigungsprozesses“ gewesen. Demokraten, Liberale und Konservative hätten sich als die politischen Hauptströmungen im weiteren Prozess der deutschen Reichseinigung herausgebildet.

Ziel der Arbeitsgemeinschaft „Orte der Demokratiegeschichte“ ist es, die Wahrnehmung der deutschen Demokratie- und Freiheitsgeschichte lokal, regional und deutschlandweit zu fördern. Die ersten mehr als 100 Stationen auf der Deutschlandkarte der Demokratie liefern Orientierungspunkte und machen deren Geschichte lokal begreifbar. Das Projekt wird von der Bundesbeauftragten für Kultur und Medien sowie der Staatskanzlei gefördert.

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