24.10.2019
Erster Buchstabe für neue Tora-Rolle
Erfurt (epd). Mit dem ersten Buchstaben hat am Mittwoch in Erfurts Neuer Synagoge die Abschrift der hebräischen Bibel auf eine neue Tora-Rolle begonnen. Der Berliner Rabbiner Reuven Yaacobov setzte dabei als ausgebildeter "Sofer" im Rahmen einer Zeremonie ein B(eth) auf das Pergament, mit dem das hebräische Wort "Bereschit" (deutsch: im Anfang) beginnt.
Es werde etwa zwei Jahre dauern, um die ersten fünf Bücher der Bibel, der Tora, ohne Fehler aufzuschreiben, sagte Landesrabbiner Alexander Nachama dem Evangelischen Pressedienst (epd).
Die Tora-Rolle ist ein Geschenk der evangelischen und katholischen Christen in Thüringen an die Jüdische Landesgemeinde. An der Zeremonie in der Synagoge nahmen daher neben ihrem Landesvorsitzenden Reinhard Schramm auch der Landesbischof der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM), Friedrich Kramer, und der Bischof des Bistums Erfurt, Ulrich Neymeyr, teil.
Mit ihrem Geschenk wollen die beiden Kirchen die enge Verbundenheit von Juden und Christen unterstreichen. Das Projekt ist ein Höhepunkt des Themenjahrs "Neun Jahrhunderte jüdisches Leben in Thüringen", das mit dem jüdischen Neujahrsfest im Herbst 2020 startet. Das Themenjahr ist eine Idee von EKM, Bistum Erfurt und Landesgemeinde und wird von der Landesregierung unterstützt.
Nachama freute sich über die neue Tora-Rolle. Die Gemeinde verfüge zwar über neun Stück, davon seien aber nur noch zwei altersbedingt einsetzbar. Am Montag, bei der alljährlichen Feier "Simchat Tora", für die drei Rollen benötigt würden, habe man noch improvisieren müssen. "Aber spätestens in zwei Jahren wird alles gut sein", fügte er hinzu.
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