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Altenburg (epd). Im thüringischen Altenburg wird am Samstag mit einem Festtag an die erste Taufe nach evangelischen Regeln vor 500 Jahren erinnert.

Insgesamt 22 Männer, Frauen und Kinder empfingen an historischer Stelle im Bach „Kleiner Jordan“ in Göhren-Lossen das Sakrament, sagte die Superintendentin des Kirchenkreises Altenburg, Annette von Biela, dem Evangelischen Pressedienst (epd). Eingebettet sei der Taufgottesdienst in einen ökumenischen Festtag mit Vorträgen, einem Familienfest und einem abendlichen Konzert.

Der Tag erinnere an Abraham Kratzsch aus Lossen, den ersten bekannten Täufling, der hierzulande das Sakrament nach den Regeln der evangelischen Kirche empfangen habe. Das genaue Datum sei nicht überliefert, weil es damals noch keine Kirchenbücher gegeben habe. Aber Zeitraum und Ort seien bekannt: „Irgendwann im Sommer 1524 im Deutschen Bach, der seitdem auch Kleiner Jordan heißt“, sagte von Biela.

Die Bachtaufe unter offenem Himmel sei damals ein Kompromiss im Streit mit der katholischen Kirche gewesen. Da der zuständige, katholische Pfarrer in Gödern sein Gotteshaus nicht für diesen Zweck habe öffnen wollen, habe der Bauer Manfred Kratzsch seinen Bruder Bartholomäus, Pfarrer im nahegelegenen Tegkwitz, um Hilfe bei der Taufe seines Kindes gebeten. Erst wenige Monate davor habe der Reformator Martin Luther (1483-1546) die Regeln hierfür in seiner Schrift „Von der Ordnung des Gottesdiensts“ beschrieben.

Im Rahmen des Festtags wird laut von Biela das historische Ereignis auch in einem Theaterstück aufgegriffen. An der Uraufführung beteiligt seien etwa zwei Dutzend Laiendarsteller.

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