29.04.2021
Für mitteldeutschen Bischof Kramer ist Klimawandel "Überlebensfrage"
Erfurt (epd). Der Bischof der Evangelischen Landeskirche in Mitteldeutschland, Friedrich Kramer, hat das Urteil des Bundesverfassungsgerichts zum Klimaschutz begrüßt.
"Mit dem Urteil bekommt die Klimaschutzbewegung, mit der wir uns solidarisch erklären, Rückenwind", sagte er am Donnerstag dem Evangelischen Pressedienst (epd) in Erfurt und fügte hinzu: "Das Urteil schärft die Dringlichkeit ein: Der Klimaschutz gehört nicht auf die lange Bank." Die Karlsruher Richter hatten zuvor eine Nachbesserung der nationalen Klimaschutzmaßnahmen bis Ende 2022 gefordert.
Die Politik müsse jetzt handeln, erklärte der Landesbischof. Nur so ließen sich die absehbar katastrophalen Folgen des menschengemachten Klimawandels abwenden. Der Klimawandel ist für den Leitenden Geistlichen nicht weniger als "eine Überlebensfrage". Hier zeige sich, dass die, die aktuell in Verantwortung stünden, auch eine Verantwortung für die nachfolgenden Generationen hätten. "Wir entscheiden heute, wie es unseren Kindern und Enkel gehen wird - hier und auf der ganzen Erde", erklärte Kramer.
Laut dem Urteil des Bundesverfassungsgerichtes muss die Verringerung der Treibhausgasemissionen in Deutschland auch über das Jahr 2031 hinaus geregelt werden. Da in dem Klimaschutzgesetz vom 12. Dezember 2019 nur bis zum Jahr 2030 Maßnahmen für eine Emissionsverringerung vorgesehen sind, würden die Gefahren des Klimawandels auf Zeiträume danach und damit zulasten der jüngeren Generation verschoben. Damit würden die noch jungen Beschwerdeführenden in ihren Freiheitsrechten verletzt, urteilten die Karlsruher Richter.
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