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Gera (epd). Die evangelische Kirche St. Trinitatis in Gera bewirbt sich um die Aufnahme in die Internationale Nagelkreuzgemeinschaft.

Ein entsprechender Antrag sei in Vorbereitung, sagte Pfarrer Michael Kleim dem Evangelischen Pressedienst (epd) am Mittwoch. Der formale Beschluss des Gemeindekirchenrates zur Bewerbung stehe jedoch noch aus.

Die Kirche habe als Ort der Erinnerung und Versöhnung eine lange Tradition. Seit Jahren sei sie Austragungsort für die „Jüdisch-Israelischen Kulturtage“ in Thüringen. Auch hätten sich Geraer Christen am Wiederaufbau der Hauptsynagoge in ihrer holländischen Partnerstadt Arnheim engagiert. Zudem habe die Geraer Kirchengemeinde die deutsche Teilnahme bei den Gedenkfeierlichkeiten an die Zerstörung der niederländischen Stadt 1944 durch die Wehrmacht ermöglicht.

Im Jahr 2000 hätten die Teilnehmer des ökumenischen Jugendkreuzweges Gera mit einem offenen Brief auf die Präsenz rechtsradikaler Gruppen in der ostthüringischen Stadt aufmerksam gemacht. „Die daraufhin entstanden Aktionsstrukturen, die sich gegen demokratiefeindliche Bestrebungen in Gera engagieren, bestehen heute noch“, sagte Kleim.

Die Internationale Nagelkreuzgemeinschaft ist eine weltweite Bewegung für Frieden, Gerechtigkeit und Versöhnung. Ausgangspunkt ist die Kathedrale im englischen Coventry, die 1940 von deutschen Bombern zerstört wurde. Aus Zimmermannsnägeln in den Trümmern wurde das erste Nagelkreuz geschmiedet. Weltweit gibt es etwa 250 Nagelkreuzzentren, in Deutschland sind es aktuell 77, darunter die Dresdner Frauenkirche.

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