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Ellrich (epd). In Thüringen bekommt die evangelische Johanniskirche in Ellrich nach fast 60 Jahren wieder einen Glockenturm.

Nach jahrelangen Vorbereitungen soll am Montag der Grundstein dafür gelegt werden. Dazu wird auch Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) in dem Ort bei Nordhausen erwartet. Nach Angaben des Kirchen-Fördervereins soll bei der Feierstunde eine kupferne Bodenhülse mit Unterlagen zum Umbau der Kirche und zum Aufbau des Turmes in die Bodenplatte eingelassen werden. Die Bauarbeiten sollen bis zum Jahresende abgeschlossen werden.

Ramelow erklärte vorab, die Johanniskirche sei ihm „ein Herzensprojekt“. Mit ihrer Erneuerung werde eine Begegnungsstätte für die Gegenwart und Zukunft und ein kulturtouristisches Zentrum für die Einwohner und Gäste Ellrichs geschaffen. Landtagspräsidentin Birgit Pommer (Linke) betonte, mit dem Turmbau werde das Stadtbild wieder komplett sein.

Der Turmbau wird nach Vereinsangaben mit rund 3,1 Millionen Euro vom Land gefördert. Die Mittel seien als Projektförderung aus dem früheren Vermögen der Parteien und Massenorganisationen der DDR bereitgestellt worden, hieß es. Die 1229 gegründete Stadtkirche St. Johannis wurde nach Stadtbränden mehrfach wieder aufgebaut. Sie stand während der deutschen Teilung im Grenzgebiet und wurde 1958 gesperrt. Der Turm verfiel und wurde bis 1965 abgerissen.

Der Wiederaufbau des zweihelmigen Turmes gehört den Angaben zufolge zum Konzept, die Kirche zu einem kulturellen Zentrum im Südharz zu entwickeln. Als sogenannte Netzwerkkirche diene das Gotteshaus seit 2022 auch als Begegnungszentrum, hieß es.

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