21.03.2020
Hilferuf der Thüringer Tafeln
Erfurt (epd). Vor dem Hintergrund der Corona-Krise gehen den kleineren Thüringer Tafeln die Lebensmittel aus.
Der Landesverband treffe derzeit Vorkehrungen, um die Lagerkapazitäten für Großspenden kurzfristig zu erhöhen, sagte dessen Vorsitzender Nico Schäfer am Freitag in Erfurt. "Wir wollen so den lokalen Tafeln ermöglichen, weiter Lebensmittel für die Bedürftigen vor Ort bereitzustellen", erklärte er.
Logistisch sei man in der Lage, Großspenden fachgerecht zu entladen und einzulagern. Die eigenen Helfer teilten sie dann auf die von den Ortstafeln benötigten Mengen auf, erklärte Schäfer.
Für Tiefkühl- und Trockenware stehen dem Landesverband den Angaben zufolge ausreichende Lagerflächen zur Verfügung. Jedoch könnten kühlpflichtige Produkte wie Joghurt, Käse oder Wurst aktuell nicht in größeren Mengen entgegengenommen werden. Dafür fehle es an Lagerfläche. "Wir benötigen hier dringend Unterstützung", sagte Schäfer. Er befürchtete, dass in der Corona-Krise viele Menschen ihren Job verlieren könnten und dann auf die Tafeln angewiesen wären.
In Thüringen gibt es laut Landesverband 32 Tafeln, über die etwa 17.000 Menschen versorgt werden. Derzeit seien die Tafeln Sömmerda, Meiningen und Schmalkalden geschlossen, um die Bedürftigen und ehrenamtlichen Mitarbeiter, die mit einem schweren Krankheitsverlauf rechnen müssten, zu schützen, so Schäfer. Die Tafeln Artern, Altenburg, Blankenhain, Eisenberg und Greiz hätten ihre Abläufe angepasst und wollten - solange es vertretbar sei - ihre Arbeit fortzusetzen.
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