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Erfurt (epd). Das Erfurter Augustinerkloster hat zwei neue Nagelkreuze.

Sie wurden am Donnerstag nach einer Andacht in der Kirche des Klosters sowie am "Ort der Stille" platziert. Die beiden neuen Nagelkreuze ersetzen den im Juli 2020 gestohlenen Vorgänger. Der Diebstahl hatte wegen des hohen ideellen Wertes des entwendeten Kreuzes als international bekanntes Symbol für Frieden und Versöhnung bundesweit für Aufsehen gesorgt. Die Umstände seines Verschwindens sind bis heute ungeklärt.

Das erste Nagelkreuz war 2008 nach Erfurt gekommen. Es besteht aus Nägeln des verbrannten Dachstuhls der Kathedrale im englischen Coventry, die deutsche Bomber 1940 zerstört hatten. Wie Augustinerpfarrer Bernd Prigge erklärte, wurde es von Insassen der Justizvollzugsanstalt Würzburg angefertigt. Von dort kam auch eines der beiden neuen Kreuze. Das andere, etwas kleinere, stammt von der Nagelkreuzvereinigung aus Coventry. Beide Kreuze wurden demnach vom Freundeskreis des Klosters gespendet.

Bei der Andacht wurde an die Zerstörung des Erfurters Klosters bei englischen Luftangriffen am 25. Februar 1945 erinnert. Dabei starben 267 Menschen, die im Keller der früheren Klosterbibliothek Zuflucht gesucht hatten. 2010 wurde die Wiedereinweihung der Bibliothek gefeiert. Im Keller des Gebäudes befindet sich der Gedenkraum "Ort der Stille".

Seit 2008 ist das evangelische Augustinerkloster Mitglied der internationalen Nagelkreuz-Gemeinschaft. Die Lutherstätte - der spätere Reformator lebte hier von 1505 bis zu seiner Übersiedlung 1511 nach Wittenberg als Mönch - gilt so als Teil der weltweiten Bewegung für Frieden und Versöhnung.

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