01.06.2023
Kirchen betonen Rolle für Zusammenhalt
Erfurt (epd). Die Evangelischen Kirchen in Thüringen sind und bleiben aus Sicht der Landesregierung ein wichtiger gesellschaftlicher Partner.
Das Miteinander der Religionsgemeinschaften sei ein wesentlicher Bestandteil der gemeinsamen Zukunft, sagte Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) im Vorfeld des Jahresempfangs der Evangelischen Kirchen in Thüringen am Mittwochabend.
In ihrem Festvortrag anlässlich des Empfangs im Erfurter Augustinerkloster betonte auch die Bischöfin der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW), Beate Hofmann, den Willen der Kirchen, bei der Suche nach einer gesamtdeutschen Identität eine tragende Rolle zu spielen. Die kollektive Identität „ostdeutsch“ etwa sei vor allem das Ergebnis einer klischeehaften Fremdzuschreibung. Hofmann warb im Sinne der Pfingstbotschaft für eine Gemeinschaft, die plural und bunt ist.
Vielfalt werde in der Überzeugung des Christentums nicht mehr als trennend empfunden. Stattdessen gebe es in aller Unterschiedlichkeit ein gegenseitiges Verstehen. „Versöhnte Vielfalt ist die Herausforderung christlicher Gemeinschaften, aber auch ihr Beitrag zur Kultur unseres Landes und zum Zusammenhalt unserer Gesellschaft“, sagte Hofmann.
Zwar seien auch Kirchengemeinden bis heute von sozialen Differenzen durchzogen. Es fordere Christen immer wieder heraus, auch eigene Feindbilder und Projektionen zu überprüfen. „Aber sie stellen sich dem, angetrieben von einer gemeinsamen Vision“, sagte die leitende Geistliche. Damit dies gelinge, brauche es Begegnung auf Augenhöhe, Zuhören, Anerkennen und Achten der anderen Erfahrung.
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