27.08.2021
Kirchen erinnern an Deportation von Russlanddeutschen vor 80 Jahren
Dresden/Magdeburg (epd). Mit Gottesdiensten in mehreren Städten gedenken die Evangelisch-Lutherische Landeskirche Sachsens und die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland der Deportation der Deutschen in der Sowjetunion vor 80 Jahren.
Geplant sind am Samstag und Sonntag (28. und 29. August) Veranstaltungen in Chemnitz, Dresden, Leipzig und Magdeburg, wie die sächsische Landeskirche am Donnerstag in Dresden mitteilte. Die Gedenkfeiern stehen unter dem Motto „Seid barmherzig“.
Am 28. August 1941 hatte der Oberste Sowjet in Moskau eine Regelung erlassen, in deren Folge Deutsche aus der Wolga-Republik nach Sibirien und Zentralasien deportiert wurden. Dieses Datum sei in das kollektive Gedächtnis der Deutschen aus Russland eingegangen, denn damit habe die Leidensgeschichte dieser Volksgruppe begonnen, hieß es. Es markiere „die traumatische Erfahrung eines gnadenlosen und unbarmherzigen Umgangs miteinander“.
„Gottesdienste zum Gedenken an die Ereignisse vor 80 Jahren und ihre Folgen geben Raum zur Trauer und zur Klage“, erklärten die evangelischen Landesbischöfe Tobias Bilz (Sachsen) und Friedrich Kramer (Mitteldeutschland) vorab in einem Grußwort. Gleichzeitig erinnerten sie daran, „dass für viele Menschen damals und heute der Glaube eine wichtige Kraftquelle war und ist“.
Erst 1953 endete für die Russlanddeutschen die Verbannung aus der Heimat, doch an den früheren Wohnort an der Wolga durften sie nicht zurückkehren. Seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion kamen mehr als 2,5 Millionen Russlandeutsche als Spätaussiedlerinnen und Spätaussiedler nach Deutschland.
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