19.01.2023
Kirchenasyl für 103 Menschen in Thüringen und Sachsen-Anhalt

Halle (epd). 62 Menschen haben im vergangenen Jahr in Thüringen Kirchenasyl bei der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) erhalten.

Elf dieser Kirchenasyle hätten über den Jahreswechsel hinaus bestanden, teilte die Landeskirche am Dienstagabend in Halle (Saale) mit. In Sachsen-Anhalt begannen im vergangenen Kalenderjahr 28 Kirchenasyle für insgesamt 41 Personen, hieß es.

Bei der Mehrzahl der Fälle handele es sich um Dublin-Kirchenasyle, bei denen geflüchtete Menschen zuerst in einem anderen EU-Land registriert wurden und dorthin zurückgeführt werden sollen. Abschiebungen in ein Herkunftsland drohten nur noch selten.

Oberkirchenrat Christian Fuhrmann erklärte beim traditionellen Kamingespräch der Landeskirche, dass sich die Hilfsangebote von Gemeinden für Geflüchtete seit den Erfahrungen im Jahr 2015 positiv entwickelt und verselbstständigt hätten. Der Krieg in der Ukraine habe gezeigt, dass Kirchengemeinden geflüchteten Menschen aus der Ukraine schnell helfen wollten und konnten.

Der Vorstandsvorsitzende der Diakonie Mitteldeutschland, Christoph Stolte, sagte, der Krieg in der Ukraine habe 2022 auch die Tafeln stark beeinflusst. Die Zahl der Tafel-Besucher habe sich aufgrund des Krieges, der Inflation und der steigenden Lebenshaltungskosten 2022 verdoppelt. „Der Staat lebt damit, als wäre Tafel ein selbstverständlicher Teil der Infrastruktur“, kritisierte er.

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