04.02.2019
Kirchentag in Nigeria mit 40.000 Lutheranern

In Demsa im Nordosten Nigerias feierten bis Sonntag 40.000 Lutheraner den 94. Kirchentag der Lutherischen Kirche Christi in Nigeria. Es ist wahrscheinlich der älteste Kirchentag Afrikas oder gar der Welt. Nicht einmal ist die Veranstaltung ausgefallen, nicht durch Krieg, Hungersnöte oder andere Krisen.

Auch eine Delegation des Deutschen Nationalkomitees des Lutherischen Weltbundes (DNK/LWB) nahm an dem Kirchentag teil. Die Delegation besuchte vom 26. bis 31. Januar die Lutherische Kirche Christi in Nigeria (LKCN)  Sie folgte der Einladung des Erzbischofs der Kirche, Panti Filibus Musa, der auch Präsident des Lutherischen Weltbundes (LWB) ist.

"Wir wollten unsere nigerianische Schwesterkirche kennenlernen. Mit unserem Interesse geben wir auch ein Zeichen: Wir sind auch über Kontinente hinweg miteinander verbunden", fasst Kirchenrätin Dr. Maria Stettner zusammen, die die Begegnungsreise leitete. In Nigeria herrschen zurzeit verschiedene Konflikte, die teilweise eine religiöse Komponente besitzen. Zudem finden im Februar Wahlen statt. "Uns hat beeindruckt, wie die Kirche in dieser angespannten Situation eine lebendige, gastfreundliche, missionarische und diakonische Kirche ist und sich aktiv im interreligiösen Dialog engagiert", sagte die Stellvertretende Vorsitzende des Geschäftsführenden Ausschusses des DNK/LWB zum Abschluss der Reise.

Im Mittelpunkt des Besuchsprogramms stand der fünftägige Kirchentag der LKCN in Demsa, Ostnigeria. "Die Kirchentage haben für die Lutherische Kirche Christi eine zentrale Bedeutung. Man lebt quasi darauf hin. Es ist ein großartiges Gemeinschaftsgefühl, wenn so viele Menschen fünf Tage lang unter freiem Himmel zusammenkommen. Wie bei unseren deutschen Kirchentagen kommen die Menschen von weit her, um miteinander zu beten, zu diskutieren und Gemeinschaft zu erfahren", so Stettner.

Des Weiteren besuchte die Delegation Projekte der Kirche, das theologische Seminar der Kirche Bronnum und die Konferenz der rund 1.000 Pfarrerinnen und Pfarrer. "Besonders bewegt hat mich das Symbols-of-Hope-Projekt, mit dem die Kirche ein Zeichen gegen Schleuserbanden und irreguläre Migration setzt", sagte Stettner. In dem LWB-Projekt erzählen rückkehrende Migrantinnen und Migranten vor Schulklassen von ihren Erfahrungen auf den Schleuserrouten nach Nordafrika: "Viele werden mit falschen Versprechungen gelockt, auf dem Weg ausgeraubt, missbraucht oder verlieren ihr Leben oder ihre Angehörigen. Die wenigsten erreichen das Mittelmeer, geschweige denn Europa." Neben der Aufklärung will das Projekt solche "gescheiterten" Migrantinnen und Migranten wieder in Nigeria reintegrieren und ihre Zukunftschancen durch Berufsausbildung verbessern. "Wir werden in unseren Gremien beraten, wie wir dieses wichtige Projekt unterstützen können", so Stettner.

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