01.07.2020
Kirchliche Freizeit- und Gästehäuser nach Lockdown wieder geöffnet | Kirchenzeitung: Schaden wegen Corona auf knapp zwei Millionen Euro geschätzt

Weimar/Erfurt/Magdeburg (G+H) - Nach wochenlanger Schließung aufgrund der Corona-Pandemie haben die kirchlichen Freizeit- und Gästehäuser auf dem Gebiet der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) zum großen Teil wieder geöffnet.

Lediglich die Selbstversorger-Häuser müssen wegen der Hygiene-Verordnungen in Thüringen und Sachsen-Anhalt noch geschlossen bleiben, sagte Gernot Quasebarth, Geschäftsführer vom Kinder- und Jugendpfarramt der EKM der in Weimar erscheinenden Mitteldeutschen Kirchenzeitung "Glaube+Heimat" (aktuelle Ausgabe zum 5. Juli). Die Landeskirche ist Träger von fünf Gästehäusern. Daneben sind auf dem Gebiet der EKM 17 weitere Freizeit- und Tagungsstätten in Trägerschaft von Kirchenkreisen oder Vereinen zu finden. Laut Quasebarth stünden damit etwa 2.000 Betten für Gemeindegruppen und Schulklassen zur Verfügung. Nach der Wiederöffnung könnten die Einrichtungen allerdings aufgrund der veränderten Lage nur eine reduzierte Bettenzahl vorhalten. Er beziffert die Verluste durch die Einnahmeausfälle allein für die kleineren Häuser in diesem Jahr auf etwa 1,8 Millionen Euro. Quasebarth rechnet damit, dass sich die Einnahmen frühestens im Frühjahr 2021 wieder stabilisieren.

Oberkirchenrätin Martina Klein, zu deren Dezernat auch die Beherbergungsbetriebe der Landeskirche gehören, sieht vor allem die kleineren Häuser, die von Vereinen getragen werden, in finanziellen Schwierigkeiten. Vereine dürften keine Rücklagen bilden und könnten so die laufenden Kosten nur für kurze Zeit tragen. Die EKM überlege hier im Einzelfall einen Rettungsschirm aufzuspannen, wo keine staatliche Hilfe zu erwarten sei. Vorbehaltlich einer Rentabilitätsprüfung. Ziel sei, Insolvenzen abzuwenden, so Klein. Quasebarth wies im Gespräch mit der Kirchenzeitung auf die Bedeutung der Einrichtungen hin. Die Häuser würden gebraucht, weil sie ein breites Spektrum für unterschiedliche Zielgruppen abdecken und eine Schnittstelle zwischen Kirche und Gesellschaft seien.

Nach einer Umfrage der Kirchenzeitung zufolge gibt es in den größeren Gästehäusern im Juli und August noch freie Termine für Familien und Einzelreisende. Normalerweise seien die Häuser in der Sommerzeit ausgebucht. Wegen coronabedingter Absagen gebe es aber auch kurzfristig noch Kapazitäten. Angesichts der Corona-Pandemie hätten in allen Einrichtungen Sicherheitsvorkehrungen und Hygienemaßnahmen Priorität. 

Das Kinder- und Jugendpfarramt der EKM hat auf seinen Internetseiten eine aktuelle Übersicht über die Gäste- und Freizeithäuser veröffentlicht: https://www.evangelischejugend.de/mitarbeiterbereich/freizeithaeuser


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