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Bad Dürrenberg (epd). Wenn am 19. April die Landesgartenschau (Laga) Sachsen-Anhalt in der Solestadt Bad Dürrenberg ihre Tore öffnet, dann geht ein jahrelanges Warten mit vielen Verzögerungen zu Ende.

Eigentlich sollte die Schau unter dem Motto „Salzkristall & Blütenzauber“ bereits 2022 stattfinden. Wegen der Corona-Pandemie wurde sie 2020 um ein Jahr verschoben. Doch auch dieser Termin konnte nicht eingehalten werden, Baumaßnahmen verzögerten sich und Fördermittel standen nicht rechtzeitig bereit.

Das hatte auch Auswirkungen auf das Programm der Kirchen, die dort traditionell vertreten sind. Zwei Projektmitarbeiterinnen wurde zwischenzeitlich gekündigt, da nicht klar war, wann die Gartenschau stattfinden wird. Jetzt soll es ein kleines, aber feines Programm geben, verspricht die Superintendentin des Evangelischen Kirchenkreises Merseburg, Christiane Kellner.

Aufgrund der Verzögerungen wird es diesmal keinen Pavillon mit Dauerpräsenz der Kirchen auf der Landesgartenschau geben. Stattdessen setzt das ökumenische Vorbereitungsteam aus evangelischer, katholischer und neuapostolischer Kirche auf mehrere Säulen, erläutert Kellner. An neun Sonntagen wird es um 14 Uhr einen Gottesdienst auf der Hauptbühne geben, erstmals am 21. April zur Eröffnung mit dem mitteldeutschen evangelischen Landesbischof Friedrich Kramer, dem Magdeburger katholischen Bischof Gerhard Feige und Apostel Korbin von der Neuapostolischen Kirche. Hier werde erstmals das eigens für die Schau komponierte Lied „Gottes Wort im Blütenmeer“ erklingen. In den folgenden Monaten sind laut Kellner unter anderem ein Bläsertag, ein Chorfest, ein Motorrad-Gottesdienst und ein „Gottesdienst für die Augen“ für Gehörlose und Schwerhörige geplant.

Jeden Dienstag werden laut Kellner ebenfalls um 14 Uhr an der Hauptbühne Volkslieder gesungen. Samstags werden jeweils von 11 bis 16 Uhr an der Pflaumenbaumlaube auf dem Laga-Gelände verschiedene Seelsorge-Angebote vorgestellt, darunter die Notfall-, Krankenhaus-, Telefon- und Polizeiseelsorge. Der Künstler Roland Lindner habe ferner einen „Segensbaum“ gestaltet. Eine Holzfigur werde als Segnender in einem Metallrahmen in den Baum gehängt, darunter werden Bänke und Stühle stehen. „Du sollst ein Segen sein“ heißt das Kunstwerk, das zum Nachdenken anregen soll.

Auch die katholische Gemeinde wird sich mit Angeboten einbringen, wie Gemeindereferent Bert Lange aus Merseburg erläutert. Die St.-Bonifatius-Kirche direkt am Laga-Gelände soll täglich von 8 bis 18 Uhr bis zum Windfang geöffnet sein, sodass man einen Blick hineinwerfen kann. An jedem ersten vollen Wochenende im Monat werde die Kirche zudem für einige Stunden am Nachmittag zugänglich sein. An den Samstagen und Sonntagen soll es am Abend ein Segensgebet geben. Auch die katholische City-Pastoral in Weißenfels wird sich beteiligen, berichtet Gemeindereferentin Annegret Beck. Sie plant unter anderem Gesprächs- und Kreativangebote an zwei Samstagen, etwa unter dem Motto „Ich pflanze, also hoffe ich“ - oder andersherum „Ich hoffe, also pflanze ich“. Zudem werde es im September eine Radpilgerfahrt aus Weißenfels zur Laga geben.

„Die Menschen ansprechen, ihnen zeigen, was Kirche ist“, darum geht es laut Superintendentin Kellner. Es solle sichtbar werden, wo sich die Kirchen um die Gesellschaft kümmerten. Für die Veranstalter der Laga gehören die Kirchen fest zum Programm, gerade in Anbetracht einer abnehmenden Kirchenbindung, wie Laga-Pressesprecherin Claudia Klepzig betont: „Die Teilnahme der Kirchen ermöglicht einen interreligiösen Dialog, fördert geistige und soziale Gemeinschaften und bietet Raum für Selbstreflexion und spirituelles Wachstum.“ Auch für nichtreligiöse Besucher habe das Kirchenprogramm einen Mehrwert. Es biete einen Rückzugsort für alle, die nach innerer Ruhe und Inspiration suchten.

Von Oliver Gierens (epd)

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