15.08.2021
Klimapilgerweg 2021 gestartet | Ökumenischer Aufruf an Papst Franziskus zur Weltklimakonferenz
Der 5. Ökumenische Pilgerweg für Klimagerechtigkeit ist heute im polnischen Zielona Góra gestartet und führt über 1.450 Kilometer bis nach Glasgow in Schottland.
Die Klimapilgernden sind am 14. August mit dem Segen der polnischen Bischofskonferenz, der Evangelischen Kirche in Polen und des Bischofs der Evangelischen Kirche in Brandenburg von Zielona Góra aufgebrochen. Die 30 Dauerpilgernden aus Polen und der ganzen Bundesrepublik haben sich mit dem Ziel Glasgow nach 1.450 Kilometern in 77 Tagen viel vorgenommen. Das würdigten auch die hochrangigen Vertreterinnen und Vertreter aus den Kirchen und der Politik beim Aussendungsgottesdienst. Dr. Christian Stäble, Bischof der Evangelischen Kirche in Brandenburg, wies dabei auf den Namen des Startorts hin: Zielona Góra heiße in deutscher Sprache ‚Grüner Berg‘. „Der jüngste Weltklimabericht hat uns erneut vor Augen geführt, dass uns für entschlossene Maßnahmen zur Eindämmung des Klimawandels nicht mehr viel Zeit bleibt“, mahnte die Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg, Dr. Manja Schüle in ihrem Grußwort, das beim Gottesdienst verlesen wurde.
Der Umweltbischof der evangelischen Kirche Polens, Waldemar Pytel, und der Umweltbischof der katholischen Kirche in Polen, Tadeusz Litynski, haben im Rahmen des Auftakts des Klimapilgerwegs einen gemeinsamen ökumenischen Aufruf an Papst Franziskus auf den Weg gebracht. Sie verleihen darin ihrem Anliegen Ausdruck, bei der Weltklimakonferenz im schottischen Glasgow die Bewahrung der Schöpfung sehr ernst zu nehmen. Der Aufruf wurde von den Klimapilgernden unterschrieben.
Ganz praktisch wurde es beim Auftakt des Klimapilgerwegs bei den Worten des katholischen Projektleiters des Klimapilgerweges, Thomas Kamp-Deister, Referent für Schöpfungsbewahrung beim Bistum Münster. Er erklärte, dass nach der Pandemie nur scheinbar wieder Normalität eintreten könne, da diese scheinbare Normalität keine Rückkehr in das unbeschwerte Leben bedeuten könne. Denn diese Normalität sei gekennzeichnet durch einen exzessiven Ressourcenverbrauch, ein dramatisches, wenngleich stilles, millionenfaches Aussterben unserer Mitgeschöpfe, der Pflanzen und Tiere, und eine beschleunigte Erhitzung der Welt infolge der Klimakrise. „Die Welt brennt und geht an anderen Orten in den Wasserbomben unter! Fachleute aus aller Welt sind sich einig, dass die nächsten zehn Jahre über die mittelfristige Zukunft der Menschheit auf dem Planeten Erde entscheiden können!“, übergab er mit deutlichen Worten den Klimapilgerstab zum Abschluss des Aussendungsgottesdienstes an die jüngste Klimapilgerin beim Start, Christine Koopmann aus Münster. Die 26-Jährige habe ihre ganze Zukunft noch vor sich.
Der Klimapilgerstab soll als Staffelstab die Pilgerreise die gesamten 1.450 Kilometer begleiten und am Ziel in Glasgow von den Menschen, die mitgewandert sind, Zeugnis ablegen für ihren überwältigenden Einsatz für mehr Klimaschutz und mehr Klimagerechtigkeit. Auf dem Weg soll der Pilgerstab die Gespräche und die Begeisterung, die in den 77 Tagen in Polen, Deutschland, Niederlande, England und Schottland geweckt werden, als Zeichen der Kraft des Klimapilgerns stärken.
Der 5. Ökumenische Pilgerweg für Klimagerechtigkeit, der vom 14. August 2021 vom polnischen Zielona Góra bis zum 29. Oktober 2021 ins schottische Glasgow zur dortigen Weltklimakonferenz führt, wird von Evangelischen Landeskirchen, katholischen Bistümern und kirchlichen Hilfswerken getragen. Ausgerichtet wird der 5. Ökumenische Pilgerweg für Klimagerechtigkeit vom Institut für Kirche und Gesellschaft der Evangelischen Kirche von Westfalen.