31.03.2022
Kritik an Initiative "Christen stehen auf"
Weimar (epd). Der Geraer Pfarrer Frank Hiddemann hat die Initiative „Christen stehen auf“ kritisiert.
Der Anfang des Jahres gestartete Aufruf im Internet, in dem für öffentliche Gesprächsforen im Raum der Kirche geworben wird, erwecke durch Begriffe wie „Runde Tische“ oder „Offene Mikrofone“ den Eindruck, man befände sich in einer Nach-Diktatur-Situation, so der Leiter der Ökumenischen Akademie in Gera gegenüber der in Weimar erscheinenden Mitteldeutschen Kirchenzeitung „Glaube+Heimat“ (Ausgabe vom 3. April).
Er könne auch nicht erkennen, dass die Gesellschaft fundamental neu geordnet werden müsse. Wenn die Initiative fordere, dass die Kirchen für die Querdenkerbewegung geöffnet werden, dann verkenne sie, dass weder ein Mangel an entsprechenden Räumen noch an demokratischen Instrumenten existiere. Hiddemann selbst veranstaltet in Gera regelmäßig Diskursrunden, in denen Menschen unterschiedlicher Meinung ihre Argumente vorbringen und darüber diskutieren können.
Zu den Erstunterzeichnern des Aufrufs „Christen stehen auf“ gehört auch der Thüringer Pfarrer Thomas Seidel. Er widersprach Hiddemann. Von einer Neuordnung der Gesellschaft sei im Aufruf nicht die Rede, sagte er der Zeitung. Andernfalls hätte er auch nicht unterschrieben. Auch dass die Initiative Kirchen für Querdenker öffnen wolle, stünde nicht in dem Papier. Es gehe vielmehr darum, wie es im Text stehe: „Wir müssen reden“.
Seidel, der Vorsitzender der Internationalen Martin Luther Stiftung ist, sieht es als christliche Grundhaltung an, aufzustehen. Den Aufruf im Internet haben bislang mehr als 960 Personen namentlich unterzeichnet.
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