01.05.2019
Landeskirchenarchiv braucht mehr Platz
Eisenach (epd). Das Landeskirchenarchiv der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) in Eisenach muss vergrößert werden. Den Grundstein für einen Erweiterungsbau will am kommenden Dienstag (7. Mai) Landesbischöfin Ilse Junkermann legen, wie eine EKM-Sprecherin mitteilte.
Der erst 2014 eingeweihte Neubau für das Archiv fülle sich schneller als geplant. Nun sei ein neues Magazin notwendig. Mit dem neuen Neubau sollen insgesamt 26 Regal-Kilometer ab dem Jahr 2020 verfügbar sein.
Durch die Strukturveränderungen in der EKM mit Gemeindefusionen und Schließung von Pfarrämtern werden den Angaben zufolge immer mehr Akten- und Bücherbestände aufgenommen. Die derzeitige Lagerkapazität von zwölf Regal-Kilometern sei deshalb bald ausgeschöpft. Die Kosten für den Anbau betragen nach den Angaben des für Finanzen und Bau zuständigen Dezernenten Stefan Große etwa vier Millionen Euro.
Der Anbau soll auf einer früher als Kaserne genutzten Fläche in unmittelbarer Nachbarschaft zum Archiv entstehen. Geplant ist im Neubau fast ausschließlich die Aufbewahrung von Akten, da die bereits vorhandene Infrastruktur mit Lesesaal, Seminarraum und Verwaltung als ausreichend angesehen wird. An- und Altbau sollen nach Fertigstellung durch einen unterirdischen Gang verbunden sein. Insgesamt werde Platz für 14 neue Regal-Kilometer und zwei große Sortier- und Bearbeitungsräume für neu übernommene Akten- und Bücherbestände entstehen, erklärte Oberkirchenrat Große. Zwischen den Gebäuden seien zudem ein "Lesehof", ein Bibliotheksgarten mit Bepflanzung und Sitzstufen, geplant.
Das Landeskirchenarchiv in Eisenach geht auf die Gründung einer Vorgängereinrichtung 1922 zurück. Zu den Beständen zählen unter anderem Bücher und Urkunden aus den neun Landeskirchen der früheren Thüringer Fürstenhäuser wie Sachsen-Weimar-Eisenach oder Schwarzburg-Rudolstadt. Als ältestes Stück gilt eine Urkunde aus dem Jahr 1194. Nach der Fusion von Kirchenprovinz Sachsen und Thüringer Landeskirche 2009 zur EKM blieben die beiden Archivstandorte Eisenach und Magdeburg erhalten.
In der Wartburgstadt werden ständig neue Bestände eingelagert. Seit 2014 gab es rund 200 Übernahmen im Umfang von wenigen Kartons bis zu mehreren hundert Regalmetern. Das Archiv kann für Recherchen zur Kirchen-, Zeit-, Regional-, Orts- und Familiengeschichte sowie für Dissertationen und Seminarfacharbeiten kostenpflichtig genutzt werden. Eine Gebührenbefreiung für wissenschaftliche und heimatkundliche Forschung ist allerdings möglich.
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