11.04.2022
Magdeburg erinnert an erste Deportationen von Juden vor 80 Jahren
Magdeburg (epd). In Magdeburg wird am Mittwoch an die ersten Deportationen von Jüdinnen und Juden aus der Region vor 80 Jahren in NS-Vernichtungslager erinnert.
Zu dem Gedenken am Mittwochnachmittag auf dem Willy-Brandt-Platz vor dem Hauptbahnhof laden das Bündnis gegen Rechts, der Förderverein Neue Synagoge und das Forum Gestaltung ein, wie die Veranstalter am Samstag in der Landeshauptstadt mitteilten. Die musikalische Umrahmung übernimmt der Magdeburger Musiker und Akkordeonist Martin Müller.
Vor 80 Jahren, am 14. April 1942, ging von Magdeburg aus der erste Deportationszug mit etwa 1.000 Jüdinnen und Juden aus den Regionen Magdeburg-Anhalt und Potsdam-Berlin in das Warschauer Ghetto. Bis Januar 1944 sollten sechs weitere Züge nach Theresienstadt und Auschwitz folgen. Insgesamt wurden bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs viele hundert Kinder, Frauen und Männer aus Magdeburg deportiert.
Im Anschluss an das Gedenken werde im Forum Gestaltung der französische Dokumentarfilm „Nacht und Nebel“ aus dem Jahr 1955 gezeigt. Der Film von Regisseur Alain Resnais zeigt unter anderem Texte von Paul Celan (1920-1970) und bringt Musik von Hanns Eisler (1868-1962) zu Gehör.
Die gewaltsame Vertreibung von Jüdinnen und Juden aus Magdeburg begann den Angaben zufolge 1938 mit der Expatriierung und Ausweisung jener, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts vor den Pogromen in Osteuropa nach Deutschland geflüchtet waren. Mehr als 100 Menschen waren davon betroffen. Ab 1942 begann dann die systematische Deportation in die osteuropäischen Ghettos und Vernichtungslager.
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