25.07.2024
Magdeburger Stadtbibliothek zeigt Frühdrucke der Reformation
Magdeburg (epd). In der Magdeburger Stadtbibliothek sind noch bis Ende Oktober Frühdrucke aus der Zeit der Reformation vor rund 500 Jahren zu sehen.
Dazu gehört auch die Schrift „der ander dialogus“ der protestantischen Prediger Johann Fritzhans und Eberhard Weidensee aus dem Jahr 1526, teilte die Stadtverwaltung am Mittwoch in Magdeburg mit. Die beiden Autoren hätten als entschiedene Anhänger des Reformators Martin Luther (1483-1546) wesentlich dazu beigetragen, die Bürgerschaft vom neuen Glauben zu überzeugen.
Gedruckten theologischen Schriften sei in der Reformationszeit eine große Bedeutung bei der Selbstverständigung der Protestanten und in der polemischen Auseinandersetzung mit den mächtigen Gegnern zugekommen, hieß es. In ihrem Buch entfalten Fritzhans und Weidensee demnach ein satirisches Streitgespräch, in dem die vermeintlich hochgebildeten Vertreter der „altgläubigen“ katholischen Kirche schließlich als lächerlich und unglaubwürdig dargestellt werden.
Neben diesen ältesten gedruckten protestantischen Schriften aus Magdeburg präsentiert die Bücherschau den Angaben zufolge rund 90 weitere Werke. Die Mehrzahl von ihnen seien Frühdrucke zumeist aus der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts.
Dem Druckwesen verdanke die Stadt ihren später durch den preußischen Nationalprotestantismus wieder belebten historischen Ehrennamen „Unseres Herrgotts Kanzlei“, als trotz der Belagerung in den Jahren 1550/51 durch kaiserlich-katholische Truppen unentwegt orthodox geprägte protestantische Schriften ihren Weg nach außen gefunden hätten.
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