14.11.2022
Massiver Protest gegen rechten Aufzug in Erfurt

Erfurt (epd). In Erfurt haben am Samstag bis zu 2.000 Menschen gegen einen rechten Aufzug protestiert.

Dazu aufgerufen hatte das Bündnis „Auf die Plätze“ aus Zivilgesellschaft, Parteien und Kirche. Die Polizei sprach von rund 1.500 Teilnehmenden. Ihnen standen nach Polizeiangaben vom Samstag bis zu 2.000 rechte Demonstranten gegenüber, die nach einer Kundgebung durch die Stadt ziehen wollten.

Anmelder war die AfD. Als Redner trat unter anderem der Thüringer AfD-Landes- und Fraktionsvorsitzende Björn Höcke auf. Zudem beteiligten sich auch die rechtsextremen „Freien Sachsen“ und „Freien Thüringer“ an dem Aufzug. Die Polizei nahm den rechten Demonstranten knapp 40 Schilder ab, auf denen Politiker in Häftlingskleidung abgebildet waren.

Auf der vorgesehenen Aufzugstrecke kam es laut Polizei zu Blockaden durch die Gegendemonstranten. Durchbruchsversuche von Teilnehmern seien von den Einsatzkräften unterbunden worden.

Am Rande des rechten Aufzugs kam es nach Polizeiangaben erneut zu einem tätlichen Angriff auf einen Pressevertreter. Es sei eine Strafanzeige wegen Körperverletzung aufgenommen worden. Die „Spiegel“-Korrespondentin Ann-Katrin Müller berichtete auf Twitter ebenfalls von Pöbeleien und Bedrohungen durch rechte Demonstranten. So sei ihr gedroht worden, man würde ihr den „Schädel einhauen“, wenn die Polizei nicht da wäre.

Für den Aufzug hatte die Thüringer AfD bundesweit mobilisiert und ursprünglich bis zu 5.000 Teilnehmern gerechnet. Die Erfurter Polizei wurde unter anderem von Polizeikräften aus Hessen, Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern unterstützt.

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