22.01.2021
Mitteldeutsche Christen beteiligen sich an Aktion #lichtfenster

Erfurt (epd). Christen aus Thüringen und Sachsen-Anhalt unterstützen die Aktion #lichtfenster von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier.
 

Auch ihre Leitenden Geistlichen - Bischof Ulrich Neymeyr vom Bistum Erfurt, der Kirchenpräsident der Evangelischen Landeskirche Anhalts, Joachim Liebig, und der Bischof der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM), Friedrich Kramer, kündigten ihre Teilnahme am Freitagabend an. Mit brennenden Kerzen in den Fenstern soll dabei der Toten der Corona-Krise gedacht werden.

Allenthalben sei vom Corona-Virus die Rede. Niemand könne dem entkommen, sagte Neymeyr. Die dunklen und trüben Tage des Winters erschienen dadurch noch dunkler und trüber. Bei aller Zuversicht über eine Besserung dürften gerade diejenigen nicht vergessen werden, die am Corona-Virus gestorben seien, "oft einsam und allein". Das gelte auch für ihre Angehörigen, deren Tage durch den Verlust eines lieben Menschen gewiss noch lange dunkel blieben, fügte er hinzu.

Wie Erfurts katholischer Bischof rief auch Kirchenpräsident Liebig zur Teilnahme bei #lichtfenster auf. Die Kerzen seien ein Zeichen der Solidarität. Fotos, auf denen ein Leuchten die dunkle Nacht erhelle, sollen in den Auftritten der Kirchen in den sozialen Netzwerken veröffentlicht werden.

In Thüringen ist die Corona-Sterblichkeit nach Angaben der Landesregierung stark angestiegen. Anfang Dezember habe die Zahl der an oder mit dem Corona-Virus Verstorbenen bei 360 gelegen. Am Freitag seien es mit 1.873 Toten seit Beginn der Pandemie in weniger als acht Wochen schon fünf Mal so viele gewesen.

Auch die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) wird sich an der Aktion #lichtfenster von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier beteiligen und ruft dazu auf, jeden Freitag nach dem Dunkelwerden ein Licht zum Andenken an die Toten der Corona-Pandemie ins Fenster zu stellen.

„Ich freue mich sehr über die Initiative des Bundespräsidenten“, sagt der EKD-Ratsvorsitzende Bedford-Strohm. Gleichzeitig begrüßte er die Ankündigung einer zentralen Gedenkfeier für die Verstorbenen der Corona-Pandemie durch den Bundespräsidenten. „Nicht nur die Menschen, die einen Angehörigen verloren haben, warten auf eine solche öffentliche Trauerfeier.“ Umso wichtiger sei es, schon auf dem Weg bis dahin ein deutliches Zeichen zu setzen. „Tausende Menschen sterben in diesen Tagen auf den Intensivstationen oder zu Hause. In den Nachrichten erfahren wir täglich ihre Zahl. Hinter jedem Todesfall steht eine ganz persönliche Geschichte von Hoffen und Bangen, von Abgründen, die sich auftun, wenn der Kampf um das Leben eines lieben Menschen verloren ist“, erinnert der Ratsvorsitzende.

„Mit dem Licht, das wir an jedem Freitagabend in unser Fenster stellen, möchten wir Anteilnahme und Solidarität zeigen. Lasst uns in unseren Gedanken und Gebeten an der Seite derer stehen, die Schmerz und Ohnmacht beim Verlust eines Menschen erlebt haben. „Gott der Herr wird die Tränen von allen Angesichtern abwischen", sagt der Prophet Jesaja (Jes. 25, Vers 8). Beten wir dafür, dass diese Hoffnung in Erfüllung geht“.

Hintergrund:
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat heute zur Aktion #lichtfenster aufgerufen, mit der er ein Zeichen des gemeinsamen Gedenkens für die Opfer der Corona-Pandemie setzen möchte. Der Bundespräsident stellt vom 22. Januar an abends gut sichtbar ein Licht in ein Fenster von Schloss Bellevue. Das Licht im #lichtfenster von Schloss Bellevue wird ab heute, den 22. Januar 2021, um 16.30 Uhr im zentralen Fenster über dem Portal leuchten.
 
Weitere Informationen unter www.ekd.de/lichtfenster

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